Sternstunden Der Wissenschaft | Hpd

July 1, 2024, 10:26 am

"Das wirklich Erstaunliche ist, dass diese Entdeckungen überhaupt gemacht worden sind", freute sich Albert Einstein in einem Brief an einen Freund. Diese Entdeckungen – damit meinte der geniale Physiker das "formal-logische System der euklidischen Geometrie" und das Konzept systematischer Experimente. Beides hat nicht nur die moderne Naturwissenschaft ermöglicht, sondern letztlich auch unser Leben reicher, bequemer und länger gemacht. So weit, so gut. "Doch warum muss uns eine 16-jährige Schülerin aus Schweden daran erinnern, uns bei der Diskussion um den Klimawandel »an den Erkenntnissen der Wissenschaften zu orientieren«? ", fragt der Physiker, Mathematiker, Philosoph und Historiker Lars Jaeger in seinem gerade erschienenen Buch "Sternstunden der Wissenschaft. Eine Erfolgsgeschichte des Denkens" (Südverlag 2020). Anstrengend, sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren Seine Erklärung liegt darin, dass es anstrengend ist, sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren.

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Martin Roth, Leiter des ZIK innoFSPEC am AIP Babelsberg wurde mit dem Preis für Instrumentenentwicklung 2021 ausgezeichnet. © PRpetuum GmbH Die Preisverleihung per Video war pandemiebedingt eher unspektakulär, was aber seiner Freude keinen Abbruch tut, sagt der Potsdamer Wissenschaftler und Universitätsprofessor Martin Roth. Im September ehrte ihn die deutsche Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik mit dem Preis für Instrumentenentwicklung 2021. Mit dem Ansporn, einer der Pioniere auf dem Forschungsfeld der 3D-Spektroskopie zu sein, war der promovierte Astrophysiker 1994 von der Universitätssternwarte München vor die Tore Berlins auf den Babelsberg umgezogen. Über 100 Jahre schon hat das "Sternegucken" im Dienst der Wissenschaft dort Tradition. 1992 war das Zentralinstitut für Astrophysik der Akademie der Wissenschaften der DDR in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen worden. Fortan wollte das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) eine neue Generation von Beobachtungstechnik komplett selbst entwickeln.

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Ja, auch als Auszeichnung seiner Lebensleistung könnte er diesen Preis der Astronomischen Gesellschaft werten, sagt der 64-jährige Wissenschaftler, betont aber ausdrücklich: "Die Erfolge gebühren meinem gesamten Team. " Seinen "Preis für alle" will er dann auch mit allen feiern.

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Sie starb sozusagen unter umgekehrtem Vorzeichen, wurde als "Heidin" Opfer eines christlichen Mobs. Ob man sie deshalb gleich zur frühen Feministin und Vorläuferin der Aufklärung stilisieren darf, ist eine andere Frage. Glücklicherweise tut Lars Jaeger dies nicht. Auch die Geschichte des mittelalterlichen Denkers und Mönchs Pierre Abaelard und seiner scharfsinnigen Geliebten Héloïse erzählt er spannend, aber nicht reißerisch: Helle Köpfe im "finsteren" Mittelalter. Das eigentliche Interesse: Die Renaissance Jaeger macht deutlich, dass das Licht der naturwissenschaftlichen und von der Theologie unabhängigen philosophischen Erkenntnis in dieser Zeit nicht völlig erlosch: "Die alles durchdringende christliche Kultur trug das Erbe des antiken griechischen Denkens in sich. Es war durch die christliche Dogmatik nur vorübergehend außer Kraft gesetzt. " Sein eigentliches Interesse gilt indes den Jahrhunderten ab der Renaissance, als die wiederentdeckten alten Schriften zum Anstoß für die wissenschaftliche Revolution wurden.

Lars Jaeger begründet diese Entwicklung mit vier wesentlichen Tugenden, die als einmalige Kombination aus kulturellen, ökonomischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten aufeinandertrafen und bis heute hohe Bedeutung besitzen. Als erste Tugend nennt er "Die Abkehr von Dogmen", deren Kern die wissenschaftliche Methode des methodischen Zweifels bildet. Über mehr als ein Jahrtausend war in Europa jegliches Denken über die Natur und den Menschen von religiösen Dogmen beherrscht. Erst ab dem 12. Jahrhundert nahm mit dem Theologen Peter Abaelard (1097–1142) ein langer Prozess seinen Anfang, der sie zunehmend infrage stellte. Uneingeschränktes Streben nach Wahrheit, verbunden mit intellektueller Redlichkeit und die Akzeptanz der Möglichkeit eigener Irrtümer bilden die Voraussetzung, die Welt immer besser so zu erfassen, wie sie wirklich ist: "Allumfassende Welterklärungsmodelle, philosophische Gedankengebäude und wissenschaftliche Theorien müssen immer wieder auf den Prüfstand. " "Vertrauen in die eigene Beobachtung" bildet die zweite Tugend.

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