Eine andere Möglichkeit eine Herzinsuffizienz nachzuweisen, ist das EKG. Das EKG, oder auch Elektrokardiogramm genannt, gibt Aussagen über die Aktivität des Herzmuskels, indem es elektrische Potenzialschwankungen der Herzmuskelzellen aufzeichnet. Hierfür verwendet man verschiedene Ableitungen (I, II, III nach Einthoven, aVF, aVL und aVR nach Goldberger, sowie die Brustwandableitungen V1-V6). Die Ausschläge im EKG entsprechen dabei der Erregungsausbreitung in den einzelnen Herzstrukturen. Thieme E-Journals - Klinische Pädiatrie / Abstract. So symbolisiert die P-Welle (der erste Ausschlag) die Erregungsausbreitung in den Vorhöfen, die P-Q-Strecke die Ausbreitung der Erregung von dem Vorhof auf die Kammer, der QRS-Komplex die Erregungsausbreitung in den Kammern und die zum Schluss folgende T-Welle symbolisiert die Entladung ( Repolarisation) der Herzkammern. Hierdurch lassen sich mit Hilfe des EKGs Aussagen über den Lagetyp des Herzens, den Rhythmus und seine Frequenz machen. Bei Veränderungen kann man dann auf verschiedene Erkrankungen schließen.
Bei einem kompletten trifaszikulären Block (Block des rechten Tawara-Schenkels und Block des linksanterioren und linksposterioren Faszikels) imponiert im EKG das Bild eines AV-Block III. Grades. Inkompletter trifaszikulärer Block mit Rechtsschenkelblock, AV-Block I und Block im linksanterioren Faszikel; alternativ kann der Block auch im linksposterioren Faszikel vorliegen. Kompletter trifaszikulärer Block. Im EKG zeigt sich eine komplette Unterbrechung der atrioventrikulären Überleitung (AV- Block III. Grades). Abb. : 88-jähriger Patient. Inkompletter trifaszikulärer Block ( RSB, LAH und AV-Block I. Grades). Die Dauer des PQ-Intervalls beträgt 380 ms. Dieses sehr lange Intervall spricht für eine infrahissäre Leitungsstörung im verbleibendem Schenkel. Bei der His-Bündel-Elektrokardiographie ergab sich ein verlängertes HV-Intervall von 95 ms. Es wurde ein Schrittmacher implantiert. Siehe bifaszikulärer Block.
Der Begriff trifaszikulärer Block bezieht sich auf einen RSB mit alternierendem links-anteriorem und links-posteriorem Hemiblock oder alternierendem LSB und RSB. Ein bi- oder trifaszikulärer Block nach einem Myokardinfarkt deutet auf eine massive kardiale Schädigung hin. Ein bifaszikulärer Block muss nur dann behandelt werden, wenn zudem ein intermittierender AV-Block II. oder III. Grades besteht. Ein echter trifaszikulärer Block macht eine sofortige Schrittmacherstimulation und anschließend eine permanente Schrittmacherstimulation notwendig. Unspezifische intraventrikuläre Leitungsdefekte zeigen sich durch einen verlängerten QRS-Komplex von > 120 Millisekunden, dessen QRS-Merkmale jedoch nicht typisch für einen LSB oder RSB sind. Man vermutet, dass die Leitungsverzögerung jenseits der Purkinje-Fasern stattfindet und aus einer langsamen Erregungsleitung von einer Myokardzelle zu nächsten resultiert. Es ist keine besondere Behandlung indiziert. Zur Patientenaufklärung hier klicken. HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für medizinische Fachkreise.