Kurz darauf wurde aus Albin ein Alwin und in nur vier Monaten ein sechstes Sams-Buch. Er habe sich beim Schreiben gefühlt, erzählt Maar, als seien alte Bekannte zu Besuch gekommen. Ein paar Details habe er nachschlagen müssen, etwa wie ein Freund von Martin Taschenbier heiße, nichts wirklich Wichtiges. Maar ist ein Vielschreiber, ein fröhlicher Dichter und ein zwanghafter Vielleser: "Wenn ich gut drauf bin, dann spreche ich zu meiner Frau nur in Reimen", sagt er grinsend. Er verschlinge Zeitungen, aus Verlegenheit sogar Gebrauchsanweisungen. Leider sei er auch dem Fernsehen verfallen. Deshalb flüchtet Maar zum konzentrierten Arbeiten vor den medialen Versuchungen in ein Häuschen im oberfränkischen Birkenfeld. Lippels traum arbeitsblätter lösungen. Ein Ritual, dem stets ein weiteres folgt: Die ersten zehn Seiten eines neuen Buches schreibt Maar gewöhnlich auf einen weißen Block mit einem "möglichst spitzen Faserschreiber". Einigermaßen zufrieden mit dem Anfang, überträgt er den Text in den Computer und macht am Bildschirm weiter.
Das erste Kapitel beginnt mit einer Versammlung der Samse, auf der das Sams der Taschenbiers vom Übersams zur Rede gestellt wird. Es muss sich entscheiden, ob es für immer bei der Familie bleiben oder in die Sams-Gemeinschaft zurückkehren will. Zu menschlich ist es den anderen Samsen geworden, zu unsamsig, obwohl es noch immer zünftig dichten kann. Sogar der charakteristische Rüssel hat sich zu einer – wenn auch großen – Nase verändert. Die aber verhilft dem Sams zu einer ungewohnten Rolle. Einfach lesen! - Leseprojekte - Leseförderung: Für Lesefortgeschrittene - Niveau 1 Buch. Es wird in die Clique von Martin Taschenbier aufgenommen und darf neu eingekleidet mit in die Stadt. Durchaus hilfreich, denn Lehrer Daume müssen die blauen Punkte abgejagt werden, um den unverschämten Onkel Alwin wegzuwünschen. Der nämlich hat sich wie eine Wanze in Martins Zimmer festgesetzt und lässt sich immerzu bedienen. Ursprünglich hatte Maar nur an ein einziges, unvergleichliches Sams gedacht, als rotzfrechen, eloquenten Gegenpart zu dem schüchternen, eher verstockten Herrn Taschenbier. Das war Anfang der siebziger Jahre, da war Paul Maar gerade 36 Jahre alt und hatte noch Biographisches aufzuarbeiten.
Einem, dem man erzählen kann, dass man todunglücklich ist über die neue Freundin des Vaters. Dem man schreibt, dass die Sams-Bücher vom vielen Lesen zerfleddert sind und es doch endlich eine neue Sams-Geschichte geben soll, damit man wieder etwas zum Lachen hat. Das fünfte und bislang letzte Buch, "Sams in Gefahr", in dem der blöde Sportlehrer Daume dem Sams seine blauen Wunschpunkte stiehlt, ist vor immerhin sieben Jahren erschienen. Endlich hat Maar die Bitten erhört und sich eine Fortsetzung ausgedacht. Die erscheint nun als Werbegag des Oetinger-Verlags – wie einst das Sams dem Herrn Taschenbier – an einem Samstag, nämlich dieses Wochenende. Die Idee zu dem Buch kam Maar Anfang des Jahres im Fiebertaumel. Sein Arzt hatte ihn im Januar ins Spital eingewiesen. "Im Krankenbett kreisten meine Gedanken plötzlich um den Satz, Onkel Albin und das Sams'", erzählt Maar. Als ihm auch Sohn Michael zuredete, das Sams und die Familie Taschenbier wieder auszugraben, verließ der Autor schließlich fieberfrei, aber mit einer Geschichte im Kopf das Krankenhaus.
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