In Stuttgart läuft der Mercedes-Cup auf dem Weissenhof. Dort wird auf Rasen gespielt. Was unterscheidet Rasen-Tennis vom Spiel auf Sand oder einem Hartplatz? Stuttgart - Zwar haben sich in den vergangenen Jahren die Geschwindigkeiten auf den verschiedenen Tennisbelägen ein wenig angeglichen – dennoch gibt es immer noch erhebliche Unterschiede zwischen Sand-, Hart- und Rasenplatz. Ball Auf Dem Rasen Stockfoto und mehr Bilder von Baseball - iStock. Hartplatz Die Hartplätze auf der Profitour wurden in den vergangenen Jahren immer schneller. Hinzu kommen leicht veränderte Bälle, die den Belag teilweise schneller machen als einen Rasenplatz in Wimbledon. Aber anders als auf Rasen springt der Ball auf den Hartplätzen noch halbwegs nach oben ab und der Ball erfährt dennoch eine Beschleunigung, wenn er nach einem hart geschlagenen Topspin-Ball am Boden aufkommt. Zwar gibt es vereinzelt Spezialisten, die dazu in der Lage sind, auf einem Hartplatz in einen Ball zu rutschen. Amateur- und Hobbyspielern sei dazu aber wegen der hohen Verletzungsgefahr nicht geraten.
Hätte Makkelie nicht schon hier das Spiel unterbrechen und mit einem Schiedsrichterball fortsetzen müssen? "Das Spielerverhalten ist entscheidend. Kein Indiz für eine Beeinflussung. Beide Spieler bemühen sich nur um den eigentlichen Spielball und nehmen den anderen Ball gar nicht wahr. " Betrachten wir das Geschehen erstmal ganz rational nach der Regel. Nach dieser muss das Spiel in diesem Fall nur unterbrochen werden, wenn der zusätzliche Gegenstand auf dem Platz Einfluss auf das Spielgeschehen nimmt oder irgendeinen Spieler beeinflusst. War das hier der Fall? Wohl eher nicht. Denn die Spieler beider Mannschaften spielten vollkommend ungeachtet dessen weiter. Ebenso ist hier auch kein Nachteil für eine der beiden Mannschaften durch den weiteren Gegenstand auf dem Platz erkennbar. Auch DFB-Lehrwart Lutz Wagner geht hier von keiner Beeinflussung der Spieler aus: "Da beide Spieler sich völlig unbeeindruckt davon gezeigt haben, gehe ich mal von keiner Beeinflussung aus. Ball auf rasengan. " Also ist hier die Entscheidung Weiterspielen von Makkelie regeltechnisch korrekt und somit voll vertretbar.
Folge: Eine Spielunterbrechung blieb aus, auch der Linienrichter ignorierte dem Vernehmen nach die regelwidrig wirkende Situation. Die pikante Frage nach Abpfiff hieß: Hätte der zweite Ball bei dem Laufduell zwischen Sterling und Maehle als Störfaktor betrachtet werden müssen? Dann jedenfalls wäre das Spiel den Regeln nach zu unterbrechen gewesen, hätte mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt werden müssen. Ball auf rasen images. Für den früheren Bundesliga-Schiedsrichter und heutigen ZDF -Experten Manuel Gräfe lag der Fall jedenfalls klar: "Erst mal sehen wir oben, dass da noch ein zweiter Ball liegt. Normalerweise ist das schon auch ein störender Faktor für die Spieler, sodass man das Spiel unterbrechen könnte. " Der Ex-Referee fügte indes an: "Man sieht aber auch, dass beide Spieler weiterspielen. Vielleicht hat das den Schiri auch kurz abgelenkt. Weil er überlegt hat, ob er unterbrechen muss oder nicht. " So aber lief das Spiel weiter und bedingte den Strafstoß - und letztlich auch das dänische Turnier-Aus.
Zu früh gepfiffen