Chronische Schmerzen sind dennoch ein Signal für eine andauernde körperliche oder seelische Belastung und bedürfen einer Abklärung. Bei einigen Schmerzarten bleiben die zugrundeliegenden Ursachen unklar. Dazu zählen z. B. Nervenschmerzen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Phantomschmerzen oder seelisch bedingte Schmerzen. Die Behandlung ist schwierig und langwierig. Den besten Erfolg versprechen ganzheitliche Methoden, welche die körperliche und seelische Seite gleichermaßen berücksichtigen, d. h. medikamentöse mit physiotherapeutischen und psychologischen Maßnahmen sinnvoll kombinieren. Akute und chronische schmerzen e. Akute Schmerzen Chronische Schmerzen Zeitlich und lokal im Körper begrenzt Meist klare Ursache Signal- und Warnfunktion Abhängig von der Reizintensität Lang anhaltend (> 6 Monate) Multifaktorielle Ursache Nicht genau lokalisierbar Keine Funktion
Manche Forscher beschreiben die Lernvorgänge, die vor allem im Rückenmark zu einer Verfestigung einer gesteigerten Schmerzempfindlichkeit führen, etwas vereinfachend als "Schmerzgedächtnis" oder "Schmerz-Engramm", das von akuten Reizen eingeprägt wird und das auch dann bestehen bleiben kann, wenn die eigentlichen Schmerzursachen bereits beseitigt sind. Erforscht wird heute, warum Schmerzen bei manchen Menschen chronisch werden, bei anderen dagegen nicht, selbst wenn beide Gruppen ein vergleichbares Krankheitsbild aufweisen. Neben einer genetischen Veranlagung sind vor allem psychosoziale Faktoren nachgewiesen, d. h., psychische Faktoren haben einen Einfluss darauf, ob und wie stark sich eine Schmerzerkrankung ausbildet. Akute und chronische Schmerzen | ben-u-ron. Es ist bekannt, dass Menschen mit psychischen Vorerkrankungen wie z. Depressionen oder Ängsten stärker gefährdet sind als psychisch gesunde Personen. Auch soziale Faktoren wie das familiäre Umfeld und die berufliche Situation spielen eine wichtige Rolle. Mit bestem Dank an die Autoren Hans-Günter Nobis, Roman Rolke