ist. In diesen beiden Versen ist die Liebe für die Gräfin etwas Leidenschaftliches, denn Passion ist ein Synonym für Leidenschaft. In den anderen beiden Verses der vierten Strophe präsentiert sie dem Baron "gütig" eine Tasse Tee. Dadurch lässt sich annehmen, dass die Liebe zwischen der Gräfin und dem Baron keine Passion mehr ist. Es wird auch hier ein Widerspruch deutlich, der hin zu Ironie führt. Besonders zu der Zeit der Romantik gab es die "romantische Ironie". Heinrich Heine - Sie saßen und tranken am Teetisch.... Sie beschreibt ein harmonisches Verfahren, welches darin besteht, die Kunst im Kunstwerk (also in diesem Fall das Gedicht) selbst zu reflektieren. Das Kunstwerk sollte allerdings stets in einem Gleichgewicht zwischen Selbstschöpfung und Selbstvernichtung herrschen. Dies wird in den Strophen auch deutlich, denn die Selbstverwirklichung ist immer das, was sich die einzeln Personen von Liebe vorstellen bzw. was sie sich wünschen. Jedoch lassen dies die einzelnen Umstände nicht mehr zu und so läuft dies dann schön in Richtung Selbstvernichtung.
Schlagwörter: Heinrich Heine, Sie saßen und tranken am Theetisch, Referat, Hausaufgabe, Heine, Heinrich - Sie saßen und tranken am Teetisch (Gedichtinterpretation) Themengleiche Dokumente anzeigen Gedichtinterpretation zu H. Heine "Sie saßen und tranken am Teetisch" Sie saßen und tranken am Theetisch von Heinrich Heine 1 Sie saßen und tranken am Theetisch, 2 Und sprachen von Liebe viel. 3 Die Herren, die waren ästhetisch, 4 Die Damen von zartem Gefühl. 5 Die Liebe muß seyn platonisch, 6 Der dürre Hofrath sprach. 7 Die Hofräthin lächelt ironisch, 8 Und dennoch seufzet sie: Ach! 9 Der Domherr öffnet den Mund weit: 10 Die Liebe sey nicht zu roh, 11 Sie schadet sonst der Gesundheit. Interpretation sie saßen und tranken am teetisch 8. 12 Das Fräulein lispelt: wie so? 13 Die Gräfin spricht wehmüthig: 14 Die Liebe ist eine Passion! 15 Und präsentiret gütig 16 Die Tasse dem Herren Baron. 17 Am Tische war noch ein Plätzchen; 18 Mein Liebchen, da hast du gefehlt. 19 Du hättest so hübsch, mein Schätzchen, 20 Von deiner Liebe erzählt. (" Sie saßen und tranken am Theetisch " von Heinrich Heine ist auch in unserer Gedichtedatenbank zu finden.
Dies bringt mich nun zu folgenden Fragen, die ich im weiteren Verlauf des Textes analysieren werde: Welche Bedeutung hat die Liebe für die Gesellschaft bzw. für die einzelnen Teilnehmer der Teerunde? Und wie steht das lyrische Ich dazu? In der ersten Strophe erscheint zunächst noch alles ganz harmonisch und auch der Leser bekommt einen ersten positiven Eindruck. Ebenfalls die Gesellschaft selbst wird in einen harmonischen Blickwinkel gestellt: "Die Herren, die waren ästhetisch" (V. 3). Dieser Vers verdeutlich die Schönheit und somit die positive Darstellung, denn bis zum 19. Jahrhundert verstanden die Menschen unter Ästhetik schöne und harmonische Darstellungen. Interpretation sie saßen und tranken am teetisch 3. Und auch der darunter stehende Vers "Die Damen von zartem Gefühl" macht diese Schönheit und Harmonie deutlich. Diese schöne und harmonische Vorstellung verschwindet jedoch in dem nächsten Teil (aus den Strophen zwei, drei, vier). Hier wird nun deutlich, wie die Gesellschaft wirklich zu dem Thema "Liebe" steht. So muss die Liebe für den Hofrat "platonisch" (V. 5) sein.
Auch "Mund weit / Gesundheit" (V. 9/11) ist ein ziemlich schräger Reim. Als einzige Frau kommt die Gräfin direkt zu Wort: "Die Liebe ist eine Passion! " (V. 14) "Passion" ist eine Leidenschaft; aus dem Französischen übernommen war "Passion" im 18. Jahrhundert ein Modewort. Dazu steht im Kontrast, dass die Gräfin die Tasse Tee "gütig" präsentiert – das hat mit Passion nichts zu tun. Interpretation sie saßen und tranken am teetisch free. Hier sind "Passion / Baron" (V. 14/16) die unpassenden Reimwörter, der ohne Passion geliebte Baron wird an die "Passion" gebunden; als Ehemann der Gräfin wäre er eigentlich ein Graf. Erstes Fazit: Drei "Paare", drei Äußerungen über die Liebe – alle konventionell, den Normen der feinen Leute, der Damen und Herren Teetrinker verpflichtet, alle drei vom Erzähler distanziert, verdeckt satirisch berichtet (und von Heine abgelehnt). Daran schließt er in der persönlichen Anrede an "Mein Liebchen" (V. 18), welches man sich nicht bei ihm anwesend denken muss, ein viertes Paar an: Das Liebchen und er selbst; in besagter erlauchter Runde "hast du [nicht: ich! ]