Es ist ein kleines Paradies, das Ursula und Kurt Rücker oberhalb von Ixheim auf 10 000 Quadratmetern erschaffen haben. Das Gartenparadies umfasst mehrere Themengärten, einen Teich, Ruhebereiche, einen alten Baumbestand, üppig blühende Pflanzen und sogar einen alten Sandsteinbruch. Die Rückers wollen den außergewöhnlichen Park ab Sommer der Öffentlichkeit zugänglich machen. Er wird dann Teil einer Drei-Gärten-Tour, die sich Gartenmeister Heiko Hübscher ausgedacht hat: Rosengarten, Wildrosengarten und eben das Rücker-Paradies. Ein 200-seitiger Bildband von Ursula Rücker, der 2016 erschien, zeigt alle Facetten des Parks. Offene Gartentüren am Sonntag - Vinningen - DIE RHEINPFALZ. Auf einer Blickpunkt-Seite präsentieren wir Ihnen einige stimmungsvolle Aufnahmen aus diesem Bildband. Seite 3 |ts
Doch für den jungen Kurt Rücker kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Bei der Firma Karl Peschke machte er eine Lehre zum Technischen Zeichner und arbeitete dort zunächst im Konstruktionsbüro und wurde anschließend Abteilungsleiter des Zentral-Ersatzteillagers und dann sogar Betriebsleiter. Doch in den 70er Jahren ging das Unternehmen Konkurs. 1974 gründe Rücker nach dem Konkurs die Pekazett-Baumaschinen GmbH neu und kaufte kurz darauf das Ersatzteillager. Von da an wuchs das Unternehmen, Kurt Rücker investierte weiter und schaffte es, bis 1991 mit dem Unternehmen ein konkurrenzloses Baukran-Programm zu entwickeln und verkaufte 75 Prozent seiner Anteile an MAN München. 1996 schließlich die letzten 25 Prozent. Doch sein Vorruhestand sollte nicht so ruhig verlaufen, wie geplant. Kurt Rücker erkrankte an Krebs und nach seiner Prostata-Operation traf er die Entscheidung, das Unternehmen zurückzukaufen: "Damit ich noch eine Aufgabe habe und nicht die ganze Zeit an den Krebs denke", erklärt Rücker seinen Einsatz.
Das Unternehmen und der Garten, das seien immer so seine Schwerpunkte gewesen, sagt das Geburtstagskind. Deshalb soll das Vermögen aus dem Unternehmen auch dafür sorgen, dass der Garten der Nachwelt erhalten bleibt. Auch für sein Wohnhaus hat Rücker schon eine Idee: "Dort könnte der Rosenverein ein Museum einrichten, und im ersten Stock könnte die Stiftungsverwaltung sitzen. " In seinem Garten könne man gerne auch weitere Rosensorten züchten. Und kleine Konzerte geben oder Kunsthandwerker arbeiten lassen. Im Gespräch mit Kurt Rücker wird deutlich: Er lässt ungern etwas einfach geschehen, regelt gerne alles selbst, ist ein Macher. Er sei ein Fan von Oberbürgermeister Kurt Pirmann, sagt er, denn "der macht auch nicht so viele Worte und schafft viel". Wie schnell die Fußgängerzone saniert wurde, habe ihn beeindruckt, sagt der gebürtige Rosenkopfer, der in Rosenkopf und Bottenbach – von dort stammt seine Frau – Ehrenbürger ist. Beim Thema Rosenkopf fällt ihm ein, dass er dort 1946 eingeschult wurde – "und mein erster Lehrer war Werner von Blon, der damals Referendar war".