Gottlob, "seine Treue ist groß. " Er hört nicht auf, uns Untreuen mit seinem Erbarmen zu leuchten. In seiner Treue hat Gott Geduld mit uns. Und wartet auf uns. Ja, Gott wartet darauf, dass es eines guten Tages dazu komme, wie unser Bibeltext sagt: "Gott ist freundlich dem, der auf ihn hofft. " Darauf wartet Gott: dass wir endlich aus unserm Frost auftauen an seinem Licht. Wie lange wartet Gott schon darauf – auf unsere Einwilligung, darauf, dass nicht nur er seine Hand nach uns ausstreckt, sondern dass wir sie auch ergreifen?! Klagelieder 3 predigt von. Darauf, dass nicht nur er zu uns Ja sagt, sondern dass auch wir ihm unser Jawort geben?! Dann wird sich erfüllen, was Jesus zu den Seinen gesagt hat: "Ihr seid das Licht der Welt" (Mt 5, 14). Ein Licht, das auch denen leuchtet, die im Mittelmeer zu ertrinken drohen. Gott wartet darauf, dass wir Anderen ein Licht sind, Anderen ein-leuchten, Anderen den Weg leuchten. Schütteln wir dazu den Kopf? Es gibt ein Besseres: Halten wir uns an den Einen, der uns vorangegangen ist und uns immer weiter vorangeht, an den, der als Erster angefangen hat, das von sich selbst zu sagen: " Ich bin das Licht der Welt" (Joh 8, 12).
Sie weiß, sie wird noch dringend gebraucht, auch hatte sie noch so viele Pläne und Hoffnungen für ihr Leben, und nun muss sie damit rechnen, dass es in kurzer Zeit zu Ende geht. Der Geschäftsmann darf klagen, der mühsam eine Existenz gegründet hat, der Kredite aushandelte, der von früh bis spät hart arbeitete und nun doch bankrott gegangen ist. Auch Jeremia durfte klagen und das Volk der Juden, als die Babylonier die ganze Stadt Jerusalm verbrannt hatten und vom heiligen Tempel nur noch ein trostloser Trümmerhaufen übrig geblieben war. Viele Bewohner wurden dann als Gefangene in langen, beschwerlichen Fußmärschen nach Babylonien gebracht, wo sie dem Siegervolk als Sklaven dienen mussten. Dieses entsetzliche Geschehen der Babylonischen Gefangenschaft ist Gegenstand vieler Klagepsalmen in der Bibel und auch der Klagelieder Jeremias. Klagelieder 3,17-26.31-32 Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben - Predigt von Pfarrerin Silke Alves-Christe. Ja, man darf klagen, wenn die Stadt zerstört ist, wenn das Haus zerstört ist, wenn die Gesundheit zerstört ist, wenn die berufliche Existenz zerstört ist, wenn die menschliche Hoffnung zerstört ist, wenn das irdische Lebensglück zerstört ist.