Klagelieder 3 Predigt

June 30, 2024, 1:57 pm

Gottlob, "seine Treue ist groß. " Er hört nicht auf, uns Untreuen mit seinem Erbarmen zu leuchten. In seiner Treue hat Gott Geduld mit uns. Und wartet auf uns. Ja, Gott wartet darauf, dass es eines guten Tages dazu komme, wie unser Bibeltext sagt: "Gott ist freundlich dem, der auf ihn hofft. " Darauf wartet Gott: dass wir endlich aus unserm Frost auftauen an seinem Licht. Wie lange wartet Gott schon darauf – auf unsere Einwilligung, darauf, dass nicht nur er seine Hand nach uns ausstreckt, sondern dass wir sie auch ergreifen?! Klagelieder 3 predigt von. Darauf, dass nicht nur er zu uns Ja sagt, sondern dass auch wir ihm unser Jawort geben?! Dann wird sich erfüllen, was Jesus zu den Seinen gesagt hat: "Ihr seid das Licht der Welt" (Mt 5, 14). Ein Licht, das auch denen leuchtet, die im Mittelmeer zu ertrinken drohen. Gott wartet darauf, dass wir Anderen ein Licht sind, Anderen ein-leuchten, Anderen den Weg leuchten. Schütteln wir dazu den Kopf? Es gibt ein Besseres: Halten wir uns an den Einen, der uns vorangegangen ist und uns immer weiter vorangeht, an den, der als Erster angefangen hat, das von sich selbst zu sagen: " Ich bin das Licht der Welt" (Joh 8, 12).

  1. Klagelieder 3 predigt 1

Klagelieder 3 Predigt 1

Sie weiß, sie wird noch dringend gebraucht, auch hatte sie noch so viele Pläne und Hoffnungen für ihr Leben, und nun muss sie damit rechnen, dass es in kurzer Zeit zu Ende geht. Der Geschäfts­mann darf klagen, der mühsam eine Existenz gegründet hat, der Kredite aus­handelte, der von früh bis spät hart arbeitete und nun doch bankrott gegangen ist. Auch Jeremia durfte klagen und das Volk der Juden, als die Babylonier die ganze Stadt Jerusalm verbrannt hatten und vom heiligen Tempel nur noch ein trostloser Trümmer­haufen übrig geblieben war. Viele Bewohner wurden dann als Gefangene in langen, beschwer­lichen Fußmärschen nach Babylonien gebracht, wo sie dem Siegervolk als Sklaven dienen mussten. Dieses ent­setzliche Geschehen der Babylo­nischen Gefangen­schaft ist Gegenstand vieler Klage­psalmen in der Bibel und auch der Klagelieder Jeremias. Klagelieder 3,17-26.31-32 Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben - Predigt von Pfarrerin Silke Alves-Christe. Ja, man darf klagen, wenn die Stadt zerstört ist, wenn das Haus zerstört ist, wenn die Gesundheit zerstört ist, wenn die berufliche Existenz zerstört ist, wenn die menschliche Hoffnung zerstört ist, wenn das irdische Lebensglück zerstört ist.

Jeremia ist mitten drin in diesen Ängsten der Menschen und versteht ihre Sorgen genau. Aber Jeremia sieht weiter als die Menschen. Er sieht weiter, nicht nur in die nächste Zukunft. Jeremia steht in Verbindung mit Gott. Deshalb weiß Jeremia: was auch kommt, ist begrenzt, bleibt nicht für immer, wird eines Tages überwunden und unwichtig sein. Hinter, über, unter und in allem ist Gott, der allmächtige Gott, der barmherzige Gott, der nahe und der weite Gott, den wir nicht fassen können, der aber uns fasst – wie ein Vater sein Kind an der Hand fasst, der uns mit Hoffnung erfüllen kann und uns stark machen kann auch für schwere Zeiten und der uns auffängt, wenn hier alles aus ist. Deshalb sagt Jeremia: Wartet nicht auf das Schlimme, was ihr kommen seht, schaut weiter und tiefer: Gott ist da und wird es immer sein. Predigt Klagelieder 3,22-32. Er ist freundlich – bei ihm wird es euch gut gehen. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende – so lese ich wörtlich bei Jeremia im Alten Testament. Ich glaube, das ist ein guter Rat auch für uns, wenn wir ängstlich in die Zukunft schauen – wie wir das ja tun in jeder Zeitung, jeder Nachrichtensendung, wenn wir lesen vom Iran und seinem Atomprogramm, von den Renten in Deutschland in der Zukunft, vom Wandel in unserer Gesellschaft – immer mehr alte Leute, immer weniger junge Leute..!

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