Hans Makart Die Fünf Sinne

June 30, 2024, 6:39 pm

Manches mutet heutigen Betrachtern überaus befremdlich an – anderes beeindruckt zutiefst. Vor langen Jahren schrieb der Grafiker Herbert Tucholski einmal in der Weltbühne, dass man einen Künstler auch "tothängen" könne. Die Ausstellungsmacher des Belvedere erreichen mit ihrer gewählten Art der Präsentation der Bilder Makarts das Gegenteil. "Die fünf Sinne" (1972-1879) von Hans Makart im internationalen Vergleich. Dieser Maler wird in den Sälen des Sommerschlosses des Prinzen Eugen auf eine Weise lebendig, dass – der Rezensent beobachtete das mit großem Erstaunen – der Farbenrausch der Bilder, ihre sich auf Delacroix gründende Expressivität auf die meisten Besucher überträgt. Dennoch gibt es genügend Raum zum Innehalten und Vergleichen. Aus den reichen Wiener Beständen positionieren die Gestalter den Bildern Hans Makarts die von stilbildenden Zeitgenossen und künstlerischen Weggefährten gegenüber. 1876 malt Pierre-Auguste Renoir sein "Nach dem Bade", eine Ikone des französischen Impressionismus. Im Zeitraum von 1872 bis 1879 entstanden fünf Akte Makarts im Format 314 x 70 Zentimeter "Fünf Sinne".

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Skip to main content Sammlungsmenü Datierung 1872/1879 Objektart Gemälde Material/Technik Öl auf Leinwand Maße 314 x 70 cm Rahmenmaße: 332 x 84 x 10 cm Signatur Monog. rechts unten: H. M. ; rückseitig: Vervielfältigung vorbehalten / H. O. Die fünf Sinne: Das Gesicht – Alle Werke – Sammlung Online. Miethke Wien Inventarnummer 427d Standort Oberes Belvedere Inventarzugang 1901 Ankauf Galerie Miethke, Wien Allgemeiner Katalogtext siehe Frodl, Makart, 2013, Kat. Nr. 392/1–5.

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German Etching, Büttenpapier (310g Hahnemühle) German Etching, Büttenpapier (310g) - Kanten von Hand gerissen. Aquarellpapier (190g) Aquarellpapier William Turner (190g) - Kanten von Hand gerissen Torchon Aquarellpapier (285g Hahnemühle) Torchon Aquarellpapier (285g) - Kanten von Hand gerissen. Freskovlies 90er Bahnen (180g) Fotokarton, hochglanz fixiert (250g) Fotokarton, seidenglanz fixiert (250g) FineArt Baryta Photopaper hochglanz (325g Hahnemühle) Lustre Satin (300g Sihl Masterclass) Posterdruck auf Posterpapier (150g)

von Wolfgang Brauer Wer heutzutage Gefallen an den Kunstprodukten der in Deutschland als "Gründerzeit" bezeichneten Jahre äußert, erntet bei den etablierten Kunsterklärern und Kunstverwaltern im besten Falle ein müdes, mitleidiges Lächeln. Dabei prägen die Ergebnisse der Bauwut zwischen 1860 und dem "Gründerkrach" 1873 nach wie vor das Antlitz unserer großen Städte. Manchen gelten die stadtplanerischen und architektonischen Leistungen dieser Zeit angesichts einer offenbar aus dem Ruder gelaufenen Moderne heute wieder als geradezu vorbildlich. Hans makart die fünf signe un contrat. Im Gegensatz zu Berlin erlebte die österreichische Hauptstadt ihren "Gründerboom" quasi als Metropole eines untergehenden Reiches. 1859 ging der Krieg um Italien verloren, 1866 verlor Österreich den Krieg gegen Preußen und schied aus dem Deutschen Bund aus. Eine zeitweilige Stabilisierung erreichte man immerhin 1867 mit dem Österreichisch-ungarischen Ausgleich. Die Industrialisierung griff auch in der Doppelmonarchie – Wien zählte zu den fünf größten Millionenstädten jener Jahre.

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