Letztlich geht es in der Gotteslehre immer um die Frage, welche Vorstellungen sich hinter dem Wort »Gott« verbergen. – »Es gibt keinen Gott. « Wer das sagt, meint eigentlich präzise: »Mein Verständnis der Wirklichkeit lässt sich mit meinem Bild von Gott nicht in Einklang bringen. « Beides, Wirklichkeits- und Gottesverständnis, sind zugleich die wichtigsten Elemente in der Gotteslehre Dietrich Bonhoeffers. Diese lässt sich in vielen verstreuten und impliziten Hinweisen in den »großen« Veröffentlichungen wie auch in den nachgelassenen Fragmenten zur »Ethik« und in der Briefsammlung »Widerstand und Ergebung« entdecken. Wie in kaum einem anderen theologischen Bereich ist die Entwicklung einer durch Luther und Barth inspirierten Theologie erkennbar. Zugleich verwundert es kaum, dass die Äußerungen Bonhoeffers in den Tegeler Gefängnisbriefen zeitlich parallel zu seinem Nachdenken über eine Ethik entstanden sind. Dietrich Bonhoeffer über die Dummheit - WissensWert. Gerade die Grundfrage, wie Gottes- und Weltwirklichkeit aufeinander bezogen werden können, prägt jeden ethischen Ansatz, weil sich das konkrete Handeln immer in einer Welt mit christlichen und nichtchristlichen Einflüssen vollzieht.
Er wollte mir wohl damit bedeuten: Irgendwie sind Sie doch mit Wissenschaft in Berührung gekommen. Wie geht denn das zusammen? Das kann doch nicht ihr Ernst sein? Da kam mir Bonhoeffers Wort urplötzlich wieder in den Sinn. »Einen Gott, den "es gibt" - gibt es nicht. « Bonhoeffer hatte diesen Gedanken als 25 Jahre junger Theologe aufgeschrieben - und war damit auf der Höhe seiner Zeit. Hinter Weltanschauungen, die mit dem Anspruch auftraten, die Welt objektiv zu beschreiben, machte man damals immer häufiger Fragezeichen. Ein Denken bekam Bedeutung, das personalen Beziehungen den Vorzug gab. Auch in Bezug auf Gott. Ich habe nicht mit Bonhoeffers steilem Wort reagiert. Das schien mir zu abstrakt, zu vertrackt. Einen gott den es gibt gibt es nicht bonhoeffer dietrich. Und doch stand im Hintergrund unseres weiteren Gesprächs genau Bonhoeffers Entdeckung: Einen Gott - der von uns Menschern objektiv erkennbar und beschreibbar ist - einen, den es in Anführungszeichen "gibt", der berührt mich nicht, den will ich auch gar nicht kennen, der schwebt fernab meiner Lebenswelt.
Und erst recht ist der Tod leichter zu akzeptieren, wenn er mit der Vorstellung verbunden ist, dass er nicht das Ende, sondern der Übergang in eine andere Welt, in eine andere Existenz ist. Wissenschaft ist Erkenntnis, Wissen über die Gesetzmäßigkeiten der Welt, Glaube ist die Suche nach dem Sinn in einer als chaotisch empfundenen Welt. Schon der Mythos ist Aufklärung, heißt es in der »Dialektik der Aufklärung« von Theodor W. Einen gott den es gibt gibt es nicht bonhoeffer in harlem. Adorno und Max Horkheimer. »Der Mythos wollte berichten, nennen, den Ursprung sagen: damit aber darstellen, festhalten, erklären. « In jeder Religion gibt es solche Mythen. In der hinduistischen Mythologie in Indien wird die Welt von acht Elefanten getragen. Erdbeben erklärten sich Inder früher damit, dass einer der Elefanten, der die Welt seit unendlicher Zeit auf seinem Rücken trägt, sich dann und wann eine Ruhepause gönnt und sich hinlegt. In Japan wähnte man einen riesigen, im Schlamm unter der Erde lebenden Wels mit seinen heftigen, zuckenden Bewegungen als Verursacher von Beben.
Der katholische Theologe Hubertus Halbfas hat sich schon beizeiten von diesem Gottesbild entfernt - und sich dafür manchen Ärger mit der Amtskirche eingehandelt. Für Empörung bei Bischöfen und Kardinälen wie Priestern sorgte vor mehr als 40 Jahren seine Interpretation von Bibelstellen als Versuche des menschlichen Verstandes, in symbolischen Metaphern Trost und Hoffnung zu finden. „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht“ (Bonhoeffer) | Atemhaus Blog. In seinem jüngsten Buch »Das Christenhaus« radikalisiert er diese These. »Wer nach Gott fragt, fragt nach sich selbst und nach dieser Welt. « Inzwischen wüssten es sogar Theologen: »Es gibt keine verlässliche und eindeutige Gottperson. Der Gott, wie er sich in Liedern und Gebeten, in Bildern und Riten darstellt, ist samt all seiner vermeintlichen Eigenschaften - allmächtig, allwissend, allgütig - unglaubwürdig geworden. « Psychologie und Neurologie, meinte Hubertus Halbfas sinngemäß bereits in seinem 2013 erschienenen Essay »Der Herr ist nicht im Himmel - Sprachstörungen in der Rede von Gott«, haben die Vorstellung eines äußerlichen Gottes, der als übermenschliche Instanz wirkt und bestimmt, widerlegt.
Musik: Birte Prüfert (Gesang, Gitarre) und Florian Galow (Kontrabass). Ein Abend für Skeptiker und Zweifler – und für Gläubige, die bereit sind, ihren Glauben zu hinterfragen. Freitag, 12. 04. 2019, 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Teilnahme ist auf 160 Personen begrenzt uns bereits ausgebucht. Quelle: St. Petri zu Lübeck
Nun allerdings nicht zur persönlichen Glaubensstärkung, vielmehr als apologetische Haltung, dass sich Verzicht lohnen muss. Oder anders formuliert: Ein Erwählungsgedanke führt auf der anderen Seite zu einem Reflex von Defiziterfahrung, die ihrerseits in offene oder verdeckte Aggression führt. Demgegenüber sollte Luthers Satz: "non temptatus, non christianus" wesentlich öfter in Gebrauch genommen werden. Einen gott den es gibt gibt es nicht bonhoeffer video. Denn die radikale Frage: "Was wäre, wenn kein Gott ist? ", bewahrt Christinnen und Christen vor Überheblichkeit und Bevormundung derer, deren Deutung der Welt ohne einen Begriff von Gott auskommt.
Kritik Handlung Eine Filmkritik von Joachim Kurz Vorhang auf für Al Gore "Was wäre, wenn…" ist eine allseits beliebte Fragestellung, die die Menschen immer wieder von Alternativen träumen lässt, davon, dass eine andere Welt möglich wäre. Und so ist es nach dem Anschauen des Films Eine unbequeme Wahrheit / An Inconvenient Truth nur allzu natürlich, dass man sich unweigerlich frägt, wie die Welt wohl aussehen würde, wenn im Jahr 2000 bei jener doch recht fragwürdigen Entscheidung bei den Präsidentschaftswahlen in den USA der Sieger nicht George W. Bush, sondern Al Gore gewesen wäre. Dass die Entscheidung anders ausgefallen ist, hat die Welt nicht unbedingt ruhiger, sicherer und sauberer gemacht, ein Eindruck, der sich nach dem Film noch weiter verstärkt. Dabei ist Eine unbequeme Wahrheit / An Inconvenient Truth beileibe keine Dokumentation im Stile Michael Moores, die mit brachialer Gewalt auf den politischen Gegner einprügelt, sondern eine ebenso spannende wie fundierte Auseinandersetzung mit dem weltweiten Klimawandel, in deren Mittelpunkt eben jener Beinahe-Präsident der USA steht, der im Jahr 2000 verlor und der heute mehr denn je ein Siegertyp ist, weil er die Zeichen der Zeit erkannt hat.
Davis Guggenheims Einblicke in den Menschen Al Gore und seine Herzensangelegenheit ergeben einen überaus spannenden, aufrüttelnden Film, der eigentlich zum Pflichtprogramm für alle Menschen rund um den Globus werden sollte – vor allem aber für jene Politiker wie George W. Bush, die leichtfertig Chancen zu einem ökologischen Umdenken verspielen, um die Machtinteressen weniger zu schützen. Eine unbequeme Wahrheit / An Inconvenient Truth ist mit Sicherheit einer der wichtigsten Dokumentarfilme der vergangenen und kommenden Jahre und hat allein schon wegen des Themas einen massenhaften Zuspruch an den Kinokassen mehr als verdient. Und es bleibt zu hoffen, dass der Film nicht nur die Menschen zum Gang ins Kino, sondern auch zum Umdenken bewegt. Es ist höchste Zeit! "Was wäre, wenn…" ist eine allseits beliebte Fragestellung, die die Menschen immer wieder von Alternativen träumen lässt, davon, dass eine andere Welt möglich wäre. Weitere Filme mit
Bereits seit dem Jahr 1992 engagiert sich Al Gore für den Umweltschutz und hat sich seit jener Wahlniederlage vollkommen dem Thema des globalen Klimawandels verschrieben. Mit einer aufwendigen Multimedia-Präsentation zieht der Politiker durch die Lande, begleitet von einem Medientross, der den Feldzug Gores für eine lebenswerte Zukunft mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. So ganz kann der einst steif wirkende Vizepräsident unter Bill Clinton seine etwas belehrende Aura nicht ablegen, doch man spürt bei Davis Guggenheims Film jederzeit, dass hier ein Überzeugungstäter spricht, der seine wissenschaftlich hervorragend aufbereiteten Fakten dann und wann auch mal mit einem Cartoon oder eindrucksvollen Naturaufnahmen untermauert, um das unaufhaltsame Fortschreiten der Zerstörung festzuhalten. Fast scheint es so, als habe Al Gore endlich seine eigene Bestimmung gefunden und verstehe es nun erst wirklich, die Menschen mit seinen Thesen und Argumenten zu begeistern. Und so zögert man keinen Moment, Al Gore Glauben zu schenken, wenn er von sich sagt, er habe endgültig mit der Politik abgeschlossen, um sich ganz seiner neuen Aufgabe zu widmen.