Eigentlich sind sie heute nichts besonderes mehr: Im Supermarkt hat man mehrere Sorten und Marken zur Auswahl. Milch und Honig gehören zu den Grundnahrungsmitteln, um die man sich wenig Gedanken macht. Und doch ist auch heute noch manchmal vom »Land, in dem Milch und Honig fließen« die Rede. Die ersten Bücher der Bibel sind stark von diesem Thema bestimmt. Das Volk Israel ist auf der Flucht vor den Ägyptern hinein in die Wüste. Dem Volk Israel ist ein Land versprochen worden, das weit und schön ist (Ex 3, 8). Die Israeliten ziehen dorthin, erobern dieses Land und verteidigen es. Doch zuvor wird ihnen dieses gelobte Land schmackhaft gemacht. Es wird als »Land, in dem Milch und Honig fließen« beschrieben. Das heißt, es musste sehr fruchtbar sein, wenn es Milch und Honig hervorbringt. Für Leute, die in der Wüste ums Überleben kämpfen, muss das wie das Schlaraffenland geklungen haben. Wenn heute – im Supermarktzeitalter – davon die Rede ist, dann ist es fast schon eine Metapher, die man erklären muss.
Im Alten Testament wird das Kanaan immer wieder beschrieben als »Land, in dem Milch und Honig fließen«. Milch und Honig stehen bildlich für die große Fruchtbarkeit des Landes: Es bietet den Menschen Nahrung im Überfluss. »Honig« konnte auch den Sirup aus Trauben oder Datteln bezeichnen. Diese Früchte trugen nicht unwesentlich zum Reichtum des Landes bei. Die Redewendung vom »Land, in dem Milch und Honig fließen«, wird eingeführt, als Gott die Israeliten aus der Unterdrückung in Ägypten befreien will. Er verspricht: »Ich will mein Volk aus diesem Land hinausführen. Ich will es in ein schönes, weites Land bringen – in ein Land, wo Milch und Honig fließen. « (2. Mose/Exodus 3, 8; vgl. auch 2. Mose/Exodus 3, 17). Die formelhafte Beschreibung wird in den Erzählungen, die sich um die Inbesitznahme des Kanaans durch die Israeliten drehen, sehr häufig verwendet. Sie drückt die große Hoffnung aus, die die Israeliten mit dem versprochenen Land verbinden. Von den Propheten dagegen wird die Redewendung dafür eingesetzt, Israel zu ermahnen.
Wir wissen, die Bildungshäuser werden nicht weiter aufgelegt und finanziert werden. Wir haben keine Ahnung, was stattdessen kommen soll und wie das, was kommen wird, ausgestaltet werden soll. Bei allem Respekt, auch die Landesregierung wird wohl die Antwort schuldig bleiben. Aber das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, und so viele Fragen, die zum Planen des kommenden Schuljahres beantwortet gehören, sind offen. Unter diesen Voraussetzungen kann eine in die Zukunft gerichtete Planung nicht erfolgen. Wir machen zunächst also weiter, wie gewohnt – auch wenn sich`s vielleicht nicht lohnt. Da Bildung von Kontinuität, von Ruhe, Sorgsamkeit und Weitblick lebt, ergeht die dringende Bitte des Verbandes Bildung und Erziehung VBE an die Regierung, Sorge dafür zu tragen, dass nicht Prozesse eingeläutet werden, die nicht sinnvoll und sicher eingeführt, verlässlich fortgeführt und dauerhaft umgesetzt werden können. Der Scherbenhaufen in der Bildung wäre immens. Zu oft haben wir Schulleiter Reformen mitgetragen, Veränderungen herbeigeführt, Neuerungen implementiert, Entwicklungen evaluiert und anschließend wieder alles eliminiert.