Ein Kernelement des Konzepts ist der Einsatz von zwei Sonderpädagog:innen der AKBS in den Fachklassen des Fachbereichs Einzelhandel: Sie unterrichten gemeinsam mit den Fachlehrkräften der Staatlichen Berufsschule III Bamberg Business School einzelne Lernfelder in den Klassen, diagnostizieren und koordinieren die Förderung der Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen. Ansprechpartnerin StDin Claudia Gräf-Ott
"Inklusiver Unterricht ist Aufgabe aller Schulen" lautet Artikel 2 Absatz 2 des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG). Diese Vorgabe resultiert aus der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch die Bundesregierung im März 2009 und bedingt, dass Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet werden. Der Begriff sonderpädagogischer Förderbedarf ist eine Übersetzung aus dem Englischen special educational needs und drückt aus: Im Zentrum stehen jeweils die Förderbedürfnisse der einzelnen Schüler:innen sowie die damit verbundenen notwendigen Hilfen zur Teilhabe im Allgemeinen und für ein erfolgreiches schulisches Lernen im Besonderen. Kolping berufsschule bamberg center. Die Bedeutung einer Beeinträchtigung für den Bildungs- und Lebensweg der Betroffenen, die Folgen für die Aneignungsweisen, die Auswirkungen auf das psychische Gleichgewicht vor dem Hintergrund schulischer Anforderungen werden berücksichtigt. Sonderpädagogischer Förderbedarf hat somit Konsequenzen für die Erziehung, die didaktisch-methodischen Entscheidungen der Lehrkräfte sowie die Gestaltung der Lernsituationen im Unterricht.
Kurt Hahn geht davon aus, dass eine Gruppe sich weitgehend selbst erziehen kann.
Mangel an körperlichen Tauglichkeit: Wiederum ist das moderne Leben der Auslöser dieser Mangelerscheinung. Deutlich werden die Symptome durch Verweichlichungstendenzen (ursprünglich von Konrad Lorenz), unnatürliche Lebensweise und mangelnde Disziplin gegenüber Rauschmitteln. Mangel an Initiative und Spontaneität: Durch die mangelnde Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln, wird das Handlungs- und Erlebnisfeld gravierend eingeschnitten. Erlebnispaedagogik, Erlebnispädagoge/in – SozialeStelle. Gleichzeit nimmt die Reizüberflutung durch Medien zu. Hahn nannte dies die "Spektatoritis". Es umschreibt das Fehlen sozialer Erfahrungen wodurch gleichzeitig das Erfahren aus zweiter Hand steigt. Gegen diese Mangelerscheinungen gab es nach Kurt Hahn ein Heilmittel, nämlich die Erlebnistherapie (deutlich zeigt sich sein Hang zu medizinischen Umschreibungen). Der Kern dieser Erlebnistherapie, oder wie es heute heißt, dem outdoor/wilderness-experience, dem challenge program, dem outdoor-training, dem outward bound*1) oder der Erlebnispädagogik, ist ein kurzeitpädagogisches erlebnisorientiertes naturbezogenes Konzept.
49 Arbeit zitieren Magnus Hinz (Autor:in), 2010, Kurt Hahn und die Erlebnispädagogik, München, GRIN Verlag,
Hahn, der von 1886 bis 1974 lebte, war eher Pädagoge als Humanist. Vor allem aber war er ein Pragmatiker, der versuchte seine Ziele umzusetzen. Dabei war sein Ziel die Erziehung und charakterliche Formung von Menschen. Die Formung hielt er für nötig, da er zunehmende Mangelerscheinungen der Gesellschaft feststellte und gleichzeitig mit Lietz die mangelnde Charakterausbildung des staatlichen Schulwesens kritisierte. Er beklagte namentlich die folgenden vier Punkte: Mangel an menschlicher Anteilnahme: Er bemängelte, dass in Folge von Stress und des modernen Lebens eine Oberflächlichkeit herrscht, die den Menschen gleichgültig werden lässt. Diese Schnelllebigkeit führt zu einer Anonymität, die es erlaubt nicht hin zu sehen, was gleichbedeutend mit dem Verlust der persönlichen Verantwortung ist. Hahn nannte das "den Feind des guten Willens". 100 Jahre Erlebnispädagogik - Rück-, Rund- und Ausblicke | ZKS Verlag für psychosoziale Medien. Mangel an Sorgsamkeit: Der zunehmende Verlust an Konzentration, Ausdauer und Kreativität geht einher mit dem Verlust des praktischen-handwerklichen Könnens.
Seit 2013 gibt es auch eine Definition, die einerseits weit genug ist um der Heterogenität der modernen Erlebnispädagogik gerecht zu werden und gleichzeitig spezifisch, genug um wesentliche Aspekte zu umfassen: Definition Erlebnispädagogik Erlebnispädagogik ist ein handlungsorientiertes Erziehungs- und Bildungskonzept. Physisch, psychisch und sozial herausfordernde, erlebnisintensive, nicht alltägliche, Aktivitäten dienen als Medium zur Förderung ganzheitlicher Lern- und Entwicklungsprozesse. Ziel ist es, Menschen in ihrer Persönlichkeitsentfaltung zu unterstützen und zur verantwortlichen Mitwirkung in der Gesellschaft zu ermutigen. Paffrath, Hartmut (2013): Einführung in die Erlebnispädagogik. Kurt Hahn – Mindset Erziehung. Augsburg: Ziel. 4 Berufsbild Mit dem 2016 vom Bundesverband für Individual- und Erlebnispädagogik veröffentlichten gibt es auch eine transparente Darstellung der spezifischen Tätigkeiten: Die spezifischen Aufgaben und Tätigkeiten von Erlebnispädagog*innen liegen in der zielgerichteten, fachlich fundierten Planung und Durchführung handlungsorientierter Lernszenarien vorzugsweise in und mit der Natur als Erfahrungsraum.