Schule: NRW: Gymnasium 11. Klasse Fach: Englisch GK Note: 3+ Anzahl Seiten: 1 Anzahl Wörter: 300 Dateiformat: PDF Eine kurze Szenenanalyse zum 1. Aufzug, 1. Auftritt von Johann Wolfgang Goethes "Iphigenie auf Tauris". Auszug: Szenenanalyse: Erster Auftritt/Erster Aufzug Das Drama "Iphigenie auf Tauris" verfasste Johann Wolfgang Goethe im Jahr 1779. Der erste Auftritt im ersten Aufzug ist Iphigenies Eingangsmonolog und reflektiert ihre Situation auf Tauris. Iphigenie wurde von der Göttin Diana vor dem Opfertod durch ihren Vater gerettet, nach Tauris gebracht und dient ihr nun als Priesterin. Allerdings wird sie nun gegen ihren Willen gefangen gehalten und fühlt sich nicht heimisch und sehnt sich nach ihrer Familie in Griechenland. Sie beklagt ihr Schicksal, als Frau zur Tatenlosigkeit verurteilt zu sein und sie hofft, dass die Göttin Diana ihr zur Rückkehr in die Heimat verhilft... Kaufen Sie jetzt Zugang, um mehr zu lesen Schon registriert als Abonnent? Bitte einloggen Es gibt noch keine Bewertungen.
Iphigenie auf Tauris – 1 Aufzug – 1 Auftritt Lineare Analyse Der erste Auftritt des ersten Aufzugs von Johann Wolfgang von Goethes Drama "Iphigenie auf Tauris" ist ein innerer Monolog der Hauptfigur Iphigenie. Schauplatz der Handlung - nicht nur dieser Szene, sondern des ganzen Stücks - ist der Hain vor dem Tempel der Göttin Diana. Iphigenie beschreibt hier ihre Lage zwischen ihren Pflichten im Exil auf Tauris und ihrer Sehnsucht nach der griechischen Heimat. Nachdem ihr Vater, Agamemnon, sie Diana opfern wollte, wurde sie von eben jener gerettet und und als Priesterin nach Tauris gebracht. Das Stück spielt einige Jahre danach. Iphigenie leitet ihren Monolog damit ein, dass sie in einen Hain geht (V. 1-6): Sie tritt in die Schatten der Wipfel. Während der Schatten fest auf den Boden geworfen wird, ragen die Wipfel lebendig ("rege", V. 1) in den Himmel. Dieser Kontrast (oben/unten, hell/dunkel, fest/bewegt) zeigt Iphigenies der Göttin Diana untergeordnete Stellung auf (der Hain wird mit Dianas Tempel verglichen).
Diese Situation führt dazu, dass sie Diane selbst um Hilfe bittet. Sie gibt ihre Verantwortung also ab und möchte Diane darum bitten, für sie den Zwiespalt zu lösen. Iphigenie wählt einen sehr bildlichen Sprachgebrauch. Ihre Gefühle und Ängste verknüpft sie somit mit Bildern die es dem Zuschauer möglich machen, seine eigene Vorstellung der Situation mit einfließen zu lassen. Dies regt die Phantasie entscheidend an. Ihre Situation fernab von Griechenland getrennt durch das Meer (vgl. 10) macht deutlich, in welcher negativen Lage sie sich befindet. Wie in Zeile 13 beschrieben werden ihre "Seufzer" nur mit dumpfen Tönen von Wellen erwidert. Damit möchte Iphigenie ausdrücken, dass sie bis jetzt keinerlei Hoffnung auf eine baldige Rückkehr hat. Ihre bildliche Sprache lässt jedoch immer wieder Freiraum für Interpretationen. Wie Iphigenie ihre Gefangenschaft als "heilige Sklavenschaft" bezeichnet steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass Thoas sie begehrt und somit nicht als Sklave behandelt.
Iphigenie erklärt, dass sie von Thoas gefangen gehalten wird und von der Königin Diane gerettet wurde, welcher sie deshalb als Priesterin dienen muss. Am Ende fleht Iphigenie Diane an, ihr die Rückkehr nach Griechenland zu ermöglichen. Auf die genannte Szene folgt ein Dialog zwischen Iphigenie und Arkas. In diesem schildert Iphigenie letzterem den Zwiespalt in dem sie sich befindet und dass sie mit ihrem Standort fernab ihrer Heimat, getrennt von Familie und Freunden, unzufrieden ist. Iphigenie beginnt in ihrem Dialog damit, zu schildern, dass sie mit ihrer Situation unzufrieden sei. Dies wird dadurch deutlich, dass sie sich trotz der Tatsache, dass sie schon seit einiger Zeit auf der Insel gefangen lebt (vlg. Z. 7) sich nicht an ihre Situation gew..... [read full text] This page(s) are not visible in the preview. Please click on download. Über Iphigenie selbst erfahren wir, dass sie sich in einer verzweifelten Situation, einem Zwiespalt, sieht. Einerseits fühlt sie sich Diane gegenüber verpflichtet, andererseits möchte sie zu ihrer Familie zurückkehren.
Sie "gesteht" (vgl. 35) der Göttin ihr Befinden, so als habe sie sich dadurch schuldig gemacht, und ist "beschämt", was ihre Angst zum Ausdruck bringt, dadurch die Achtung oder Liebe ihrer Göttin zu verlieren. Denn diese sieht sie schließlich als ihre "Retterin" (V. 37), da sie ihr Leben bei der Opferung durch ihren Vater verschont hat. In tiefer Dankbarkeit sieht sie es daher als ihre Pflicht an, ihr zu "freiem Dienste" (V. 38) zu stehen, ja gar, ihr ganzes Leben diesem zu widmen. Daraus ergibt sich die Begründung für die empfundene Scham bei diesem Geständnis. Ein freier, d. autonomer Dienst steht aber ihrem Sklavenbande entgegen, denn dieser ist stets unfrei. Daher bereitet sie Diana auf eine Bitte vor, indem sie ihr schmeichelt. In ihre "heil'gen Arme" (V. 42) habe diese jene aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Metapher, die Schutz ausdrücken soll, ähnlich wie die Bäume zu Beginn des Monologs. Man nimmt in den Arm, was man schützen möchte. Das Attribut "heil'gen" verbindet Diana mit ihrem heiligen Hain (vgl. 2) und dem heiligen Sklavenband (vgl. 34).