Traumdeutung Akademietheater Kritik - Imtraum.Net

July 2, 2024, 10:03 pm

Super. Glatter Fall von Wunscherfüllung. Alexandra Henkel ist mit der Situation allerdings so überfordert, dass sie fast ins Schleudern gerät. Traumdeutung Akademietheater Kritik - imTraum.net. Die Peinlichkeit, die solche Situationen – "ein Freiwilliger aus dem Publikum" – immer mit sich bringt, droht die Sache zu sprengen. Doch dann geht es weiter, schließlich haben sich die Briten Ben Kidd & Bush Moukarzel ja hoffentlich zur "Traumdeutung" auch etwas ausgedacht. Ihre Freud-Kompetenz möchte man allerdings gleich von Beginn an bezweifeln, als Alexandra Henkel den Begriff der "Übertragung" so windschief erklärt, dass es schon falsch ist. Wie viel die Beteiligten von Freud verstanden haben, oder ob sie nur flüchtig in die "Traumdeutung" und in die Biographie hinein gelesen haben… Also, es fällt ihnen eine Szene in Freuds Wohnzimmer ein (die Couch war davor gegenwärtig): Erst sagt ihm Gattin Martha (und das ist schon wieder Alexandra Henkel, denn Andrea, die Freiwillige, war so nett, sich einen Bart umzuhängen und nun ihrerseits "Freud" zu mimen), dass er endlich aufhören soll, mit ihr zu schlafen, denn sechs Kinder seien genug und sein Coitus interruptus funktioniere offenbar nicht.

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Tim Werths und Philipp Hauß im vielschichtigen Bühnenbild von "Alles, was der Fall ist". Foto: Marcella Ruiz-Cruz Kein Frontalunterricht Für den Schauspieler, der seit 2002 zum Ensemble des Burgtheaters gehört, ist es die erste wirkliche Auseinander­setzung mit dem Philosophen. "Ich habe um alle Logiker, und dazu zählte für mich Wittgenstein, bisher einen großen Bogen gemacht. Und auch jetzt habe ich das Gefühl, einen Großteil seines Werkes nicht vollends zu begreifen. Thomas Bernhard hat so wunderbar geschrieben, Wittgenstein sei eine Frage, auf die er keine Antwort wisse. Gleich­zeitig ­verspüre ich die Lust, mit der Poesie des 'Tractatus' und den so einfach daherkommenden Komplexitäten umzugehen, das Denken spürbar werden zu lassen. " Eines ist jetzt schon gewiss: Mit Frontalunterricht hat "Alles, was der Fall ist" nichts zu tun. Stattdessen gibt es eine Konfrontation mit dem scheinbar Unmöglichen. Oder um es mit Wittgenstein zu sagen: Was man nicht erklären kann, das muss man inszenieren.

In der Spielzeit 2020/21 inszenierte Dead Centre ebenfalls im Akademietheater ALLES, WAS DER FALL IST, eine Arbeit über Ludwig Wittgenstein. mit Alexandra Henkel, Johannes Zirner, Philipp Hauß, Tim Werths, Mara Nathalie Brosteanu, Anouk Auer, Chiara Bauer-Mitterlehner, und Eine Träumerin, Beschreibung Information Dauer und Pausen 2 Stunden - keine Pause Sitzplan A! Abo / Zyklus Abo 17 Back to top

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