Dortmunder Theater Zeigt &Bdquo;ÜBergewicht, Unwichtig: Unform&Ldquo; - Waz.De

July 4, 2024, 6:51 am

Szene aus "Biedermann und Brandstifter" im Schauspielhaus. Fotos: Beate Hupfeld/ Theater Dortmund Von Gerd Wüsthoff Es gibt Literatur, die, obgleich vor langer Zeit verfasst, einen mehr als aktuellen Bezug hat. Das Drama "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch und der dystopische Roman "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury sind solche zukunftsträchtigen Klassiker. Obgleich beide Veröffentlichungen aus den 1950er Jahren stammen und dabei in der Nachkriegszeit die untergegangenen Diktaturen reflektieren, zeigen sie zeitlos aktuelle gesellschaftliche Strömungen. Das Schauspielhaus Dortmund feiert jetzt seine Wiedereröffnung und nimmt sich dem Thema an: an einem Abend in einer gemeinsamen Inszenierung. Nachkriegsliteratur von Weltruf auf der Bühne unserer Gegenwart Fahrenheit 451 "Man fragt sich, was gerade ist, erinnert sich, was einst war, denkt nach, was kommen könnte, dann schimmern aus dem Kosmos der Literatur genau diesen beiden weltberühmten Stücke auf", kommentiert die Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz Der Titel von Max Frisch´s "Biedermann und die Brandstifter" von 1958 ist vielen vielleicht als die Umschreibung einer Situation geläufig, wo es ziemlich heikel werden kann: Wo jemand passiv verharrt, um ja nichts falsch zu machen, damit aber genau das Fatale heraufbeschwört.

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In der Pfefferminz-Hölle von Martin Krumbholz Dortmund, 16. Dezember 2017. Die Fünfzigerjahre sind, natürlich infolge des Weltkriegs, ein Jahrzehnt gruseliger Dystopien. Den Auftakt machte 1948 George Orwell mit "1984", 1953 folgte Ray Bradbury mit der Geschichte des naiven Feuerwehrmanns, der Bücher verbrennt, statt Feuer zu löschen – "Fahrenheit 451". Max Frischs Parabel "Biedermann und die Brandstifter" von 1958 ist damit verglichen schon fast eine behagliche Beschreibung präfaschistischer Zustände, und man merkt Gordon Kämmerers Inszenierung zur Wiedereröffnung des Dortmunder Schauspiels an, welche Anstrengung es kostet, dem Text eine gewisse markige Farbigkeit zu verpassen. Nach 20 Minuten fällt das erste Wort Wobei man Letzteres keineswegs buchstäblich verstehen darf, denn Kämmerer und sein Ausstattungsteam haben sich für das fast realistische Wohn-Ambiente der dreiköpfigen Familie Biedermann ein perfides Pfefferminzgrün ausgedacht, in dem nicht nur die Tapeten, sondern auch alles Übrige gehalten ist, also nicht nur der Bilderrahmen, auch der Bildinhalt – man guckt sich an einem zwanzigminütigen stummen Vorspiel die Augen wund, bevor man fast einen Schrecken kriegt, weil dann doch, man glaubt es kaum, das erste Wort fällt.

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Im Sommer wird das Schauspiel-Ensemble noch ein eingeschränktes Programm fahren und den Umzug vom Megastore bewältigen müssen. Doch der Termin für die erste Premiere im Schauspielhaus steht: am 16. Dezember 2017 mit den Klassikern "Biedermann und die Brandstifter / Fahrenheit 451" von Max Frisch und Ray Bradbury. Die Attraktivität des Dortmunder Schauspiels hat sich längst in der Szene herumgesprochen, freut sich Kay Voges. Drei der zehn besten Regisseure möchten mit dem Ensemble inszenieren. Besondere Highlights: die Uraufführung "Das Internat" von Ersan Mondtag und Alexander Kerlin (ab 9. Februar 2018), die "Schöpfung" nach Joseph Hadyn (ab 7. April 2018) oder "Die Kassierer und Die Drei von der Punkstelle", eine Punk-Operette, (ab 26. Mai 2018). Projekt mit Geflüchteten im Kinder- und Jugendtheater KJT Zahlreiche Premieren sind im Kinder- und Jugendtheater geplant. So kündigte KJT-Direktor Andreas Gruhn unter anderem ein Projekt mit Geflüchteten: "Integration Baby! " (ab 25. Mai 2018) an.

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Die insgesamt 238 330 BesucherInnen sorgten auf der Einnahmenseite für 4, 29 Millionen Euro in allen Sparten. Der Umbau des Schauspiels, einschließlich der Handwerkerräume, werde zum Ende des Kalenderjahres abgeschlossen sein, kündigte Pesch an. In der Sommerpause könne nach und nach der Rückzug von der Außenspielstätte im Hörder Megastore vollzogen werden. (): Andreas Kalouti (Sprecher), Bettina Pesch (Direktorin), Jens-Daniel Herzog (Opernintendant), Xin Peng Wang (Ballettdirektor), Gabriel Felz (Generalmusikdirektor), Kay Voges (Intendant Schauspiel), Andreas Gruhn (KJT-Direktor), Martin Lizan (Verwaltungsdirektor). Foto: Joachim vom Brocke "Nabucco" als letzte Inszenierung von Jens Daniel Herzog – Mozarts "Zauberflöte" noch acht Mal zu sehen Bevor der Opernintendant nach Nürnberg geht, hinterlässt er am Dortmunder Haus noch eine Abschiedsinszenierung: "Nabucco" von Giuseppe Verdi. Premiere ist am 10. März 2018. Nimmt Abschied von der Bühne: Kammersänger Hannes Brock, hier in einer Operettengala.

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01. 2022 Nationaltheater Griechenland: Biedermann und die Brandstifter Premiere: 05. 02. 2022 Staatstheater Braunschweig: Biedermann und die Brandstifter Inszenierung: Markus Heinzelmann, Premiere: 05. 2022 Compagnie Ariètis Paris: Biographie: Ein Spiel Inszenierung: Frédéric Bélier-Garcia, Premiere: 08. 03. 2022 Tiroler Landestheater, Innsbruck: Homo Faber Inszenierung: Grit Lukas, Premiere: 12. 2022 Theater Heilbronn: Biedermann und die Brandstifter Inszenierung: Tobias Wellemeyer, Premiere: 09. 04. 2022 Theater Regensburg: Biedermann und die Brandstifter Inszenierung: Sapir Heller, Premiere: 16. 2022 Schauspiel Frankfurt: Andorra Inszenierung: David Bösch, Premiere: 09. 2020 Theater Kiel: Homo Faber Inszenierung: Johannes Ender, Premiere: 10. 2020 Theater Bozen: Biedermann und die Brandstifter Inszenierung: Mona Kraushaar, Premiere: 17. 2020 Theater Slovenske komorne divadlo: Biedermann und die Brandstifter Inszenierung: Lukáš Brutovský, Premiere: 27. 2020 Meininger Staatstheater: Biedermann und die Brandstifter Inszenierung: Peter Bernhardt, Premiere: 02.

Gordon Kämmerer, geboren 1986 in Eisenach, studierte nach seiner Zeit als Regieassistenz in der Spielzeit 2007/08 am Hans Otto Theater Potsdam, Schauspiel am Schauspielinstitut »Hans Otto« an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig, das er 2012 abschloss. Seither ist er als freier Schauspieler tätig, u. a. in dem Kinofilm »Dessau Dancers« (2014) von Jan Martin Scharf, Tatort Münster (2016) und »Rakete Perelman« (2017) von Alexander Alaluukas (Nominierung beim Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsdarsteller). Bereits 2011 begann er sein Studium der Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Im Rahmen des »Freiboxens« inszenierte er u. 2013 »Haarmann« von Marius von Mayenburg in der Box des Deutschen Theaters Berlin und 2014 am bat-Studiotheater der HfS »Ernst Busch« von Bernard-Marie Koltès »Der Kampf des Negers und der Hunde«. Seine UA-Inszenierung »Das Tierreich« von Nolte/Decar (Schauspiel Leipzig) wurde 2015 zum Festival Radikal jung nach München sowie zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen.

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