Home München Die Bahn auf Tour Schwabinger Tor MASI WINEBAR Monaco Aufsichtsrat: Wer hat die Macht? 24. Aufsichtsrat - Wer hat die Macht? - München - SZ.de. April 2017, 18:58 Uhr Lesezeit: 3 min In der Stiftung, die das Haus betreibt, haben Politiker und private Förderer das Sagen Von Sabine Reithmaier und Susanne Hermanski Die "Stiftung Haus der Kunst München", gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH, 1992 gegründet, basiert auf öffentlicher und privater Förderung, ist also ein Beteiligungsunternehmen des Freistaats, der auch den größten Anteil - etwa drei Millionen Euro - am Etat bestreitet. Dessen Volumen variiert jährlich durch das, was vom Haus selbst etwa an Eintritten eingenommen beziehungsweise an Sponsorengeldern eingeworben wird. Das Unternehmen hat drei Gesellschafter: Den Freistaat Bayern, die "Gesellschaft der Freunde Haus der Kunst" und den "Künstlerverbund im Haus der Kunst München". Alle drei sind im Stiftungsrat beziehungsweise Aufsichtsrat vertreten, dessen Vorsitz Kunstminister Ludwig Spaenle innehat. Im Stiftungsrat hat auch die Alexander-Tutsek-Stiftung zwei Plätze inne, hier die Witwe des Unternehmers, Eva-Maria Fahrner-Tutsek.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich drei in München ansässige Künstlerverbände - die Secession, die Neue Gruppe und die Neue Münchner Künstlergenossenschaft - zur "Ausstellungsleitung Haus der Kunst e. V. " formiert, schließlich hatte Hitler das Haus 1937 der deutschen Künstlerschaft gewidmet. Ihnen ging es darum, Künstlern wieder selbst die Präsentation und den Verkauf ihrer Werke zu ermöglichen. Seit 1949 richteten sie dazu jährlich die "Große Kunstausstellung" aus. Privateer unterstützer der künste die. Geschäftsführer war damals Peter A. Ade, der zuvor bereits das von den Amerikanern requirierte und im Haus der Kunst eingerichtete Offizierscasino geleitet hatte. Ade initiierte 1958 auch die Gründung des Freundeskreises, überzeugte unter anderem Siemens, Thyssen, Krupp, Mercedes, BMW, Bertelsmann, BASF, Opel, Henkel, den Quandt-Konzern sowie alle bayerischen Banken und Sparkassen von seinem Konzept und Ausstellungsprogramm. Ade ging 1982. Das Haus geriet bald darauf in die roten Zahlen, was auch mit horrend steigenden Transport- und Versicherungskosten für Kunst zu tun hatte.