Kräuterwanderung Bad Münstereifel

July 4, 2024, 12:22 am

Als sie 2009 eine Kräuterpädagogin in der Eifel begleitete, war sie beeindruckt davon, was die Natur geben kann: das Ernten, die Bewegung, das Gefühl, sich ein Stück weit unabhängig machen zu können. "Das macht einen sehr stark", sagt sie. Mittlerweile gibt sie die Stärke weiter. Als Ausbilderin, in Kochkursen oder eben beim Kräuterwandern. 4000 Quadratmeter Wildnis und Glück Ihr Garten in Junkersdorf ist dabei Basis für all das. 4000 Quadratmeter "großes Glück und kontrollierte Wildnis" zugleich, wie Frangenberg sagt. Ihr Motto: Lass mal 'rüberwachsen. Die Briten nennen das "lazy gardening", faules Gärtnern also. Bekannt geworden durch Remo Vetters Buch "The Lazy Gardener" und geteilt in grünen Blogs und Gartenmagazinen, ist es längst zu einem Trend für Gartenliebhaber geworden. EifelSpur Kräuterpfad | Wandern Eifel. "Viele Ecken unserer Stadt könnten genauso aussehen, wenn wir nicht alles direkt wegmähen würden", sagt Frangenberg. Sie ermuntert dazu, die Pflanzen als Ganzes zu sehen. Zum Beispiel Radieschen: "In der Blüte steckt alles drin, was die Pflanze geben kann – warum essen wir sie dann nicht? "

Eifelspur Kräuterpfad | Wandern Eifel

Denn: "Sie lernen bei diesen Spaziergängen spielerisch und nachhaltig die Natur kennen, und sie finden es spannend, die Kräuter zu kosten. " Ein kleines Stück weiter in Richtung Wald wächst Scharbockskraut. Kleine gelbe Sternchen schmiegen sich zwischen runde Blätter, die ein hohes Maß an Vitamin C enthalten. Im Café gibt es Gundermann zu Schokowaffeln. Foto: Fotos: Dierke "Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Krise sind Wildkräuter wunderbar, um das Immunsystem zu stärken", ist Astrid Saubert überzeugt. Der leicht nussig schmeckende Giersch zum Beispiel enthält ebenfalls Vitamin C – erheblich mehr als jede Orange, versichert die Kräuterpädagogin. Ein knallgelber Huflattich blüht, seine Blätter sind noch nicht zu sehen. Diese lassen sich füllen wie Weinblätter. "Huflattich gilt außerdem als gutes Kraut gegen Husten. " Von Brennnesseln über kandierte Veilchen zu Sauerampfer Brennnesseln kennt jeder, aber nicht unbedingt als ein "höchst wertvolles Gemüse". Brennnesseln können wie Spinat zubereitet werden, ihre Blätter ergeben einen gesunden Tee und ihre gerösteten Samen ein Würzmittel.

Die stechende Brennesel, die jeder der Teilnehmer mit einem gewissen Abstand betrachtet hat – ist sie weiblich oder männlich? Was natürlich zu einigem Gelächter führte. Der Wiesen-Bärenklau – nicht zu verwechseln mit dem Riesen-Bärenklau - hat neue sprießende Blümchen, die im Anfangsstadium wie Brokkoli aussehen. Werden die Finger rot, beim unverwechselbaren Test des Reibens echten Johanniskrauts? Mit großem Fachwissen und ganz viel Charme wusste unsere ausgewiesene Expertin für die unscheinbaren Dinge am Wegesrand zu begeistern. Ein Wissen zu vermitteln, das in früheren Zeiten selbstverständlich war und das leider verloren gegangen ist, ist für die Kräuterpädagogin zur Passion geworden. Menschen wie Gisela Koch, die sich selbst haben begeistern lassen, geben ihr unschätzbares Wissen an Interessierte weiter und tragen damit dazu bei, dass das Wissen, um das scheinbar Unscheinbare am Wegesrand, das lapidar oft als Unkraut abgetan wird, nicht verloren geht. Ein wunderschöner Tag bei angenehmem Wetter in der freien Natur und es war – wie unsere Kräuterexpertin uns sagte: – "Gisela-Wetter".

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