Die Henkerstochter Schongau

May 20, 2024, 12:04 pm
"Ich bin begeistert vom Mut und Schwung der jungen Leute", konstatiert Helmut Gehlert in einer kurzen Probenpause. Er war Regisseur und Darsteller in der "Hexe von Schongau" 2007, aber auch schon Henkersknecht bei den Aufführungen der 90-er Jahre. Im Stück "Die Henkerstochter, dessen Handlung viele Emotionen von Hass über Liebe, Verleumdung und Intrige aus dem Stadtleben des Jahres 1659 aufzeigen soll, verkörpert Gehlert den Stadtrat Mathias Augustin. Er hütet mit seinem Sohn Georg, gespielt von Alex Ronge, ein düsteres Geheimnis. Der älteste Laienschauspieler in der Gruppe ist Horst Vollmann. Der 76-Jährige, der früher 13 Jahre in den Musical-Aufführungen mit Stephan Schuster ebenso dabei war wie bei der von Hermann Rueth inszenierten "Hexe" anno 1998, ist einer der fünf Stadträte. 8.000 Zuschauer, reibungsloser Ablauf: Rückblick auf erfolgreiche Henkerstochter-Wochen | Schongau. Erwin Roser, ebenfalls Bühnenroutinier in Schongau, gibt den Bonifaz; das ist der Stadtarzt. Und Stephan Konrad, im wirklichen Leben seit Mai 2014 im Schongauer Stadtrat, schlüpft in die Rolle des Bürgermeisters.
  1. Die Henkerstochter | Oliver Pötzsch
  2. Henkerstochter: Ab heute gibt es erste Karten
  3. 8.000 Zuschauer, reibungsloser Ablauf: Rückblick auf erfolgreiche Henkerstochter-Wochen | Schongau

Die Henkerstochter | Oliver Pötzsch

Großes Engagement auf der Bühne, bemerkenswerter Einsatz dahinter. Die diesjährige Auflage der Henkerstochter habe jene aus dem Jahr 2016 noch weit überboten, findet Mit-Organisator Manfred Wodarczyk vom Verein Schongauer Sommer. © Herold Schongau – Vom 19. Juli bis 3. August ist der Bürgermeister-Schaegger-Platz fest in den Händen der beiden Vereine Treibhaus und Schongauer Sommer gewesen. Beim Rückblick auf "Die Henkerstochter und das Spiel des Todes" könne man absolut zufrieden sein, so das Resümee von Manfred Wodarczyk. "Das ist halt mein Hobby", sagt Wodarczyk mit einem Lächeln, denn während des Gesprächs über die "Henkerstochter" laufen zeitgleich die Aufbauarbeiten zum Historischen Markt Zeit – die Arbeit geht dem 1. Vorstand vom Schongauer Sommer e. V. also nicht aus. Zusammengerechnet haben sich das Henkerstochter-Spektakel rund 8. Henkerstochter: Ab heute gibt es erste Karten. 000 Zuschauer angesehen, darunter auch die Besucher der Generalprobe – hierfür werden in bewährter Weise immer kostenlose Karten an Personenkreise verteilt, die sich den regulären Eintrittspreis nicht leisten können.

Henkerstochter: Ab Heute Gibt Es Erste Karten

Schongau 1660: Der Pfarrer der Lorenzkirche wurde vergiftet. Mit letzter Kraft konnte er noch ein Zeichen geben, das zu einem uralten Templergrab in der Krypta führt. Dort entdecken der Henker Jakob Kuisl, seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon rätselhafte Hinweise auf einen Templerschatz. Der Mörder des Pfarrers ist dem Geheimnis längst auf der Spur, aber auch eine brutale Räuberbande hat davon erfahren. Die Henkerstochter | Oliver Pötzsch. Ein gnadenloser Wettlauf beginnt. Altenstadt bei Schongau, in der Nacht zum 18. Januar, Anno Domini 1660 Als Pfarrer Andreas Koppmeyer den letzten Stein in die Öffnung presste und mit Kalk und Mörtel versiegelte, hatte er noch gut vier Stunden zu leben. Mit seinem breiten Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn und lehnte sich an die kühle, feuchte Wand hinter ihm. Dann blickte er nervös die schmale, gewundene Steintreppe nach oben. Hatte sich über ihm nicht etwas bewegt? Erneut war ein Knarren zu hören, so als schliche jemand über die Dielenbretter oben in der Kirche.

8.000 Zuschauer, Reibungsloser Ablauf: Rückblick Auf Erfolgreiche Henkerstochter-Wochen | Schongau

Insgesamt ist das Team der Henkerstochter mehr als zufrieden. Alle Aufführungen konnten wie geplant durchgeführt werden, das Wetter war fast immer gut. Mit Ausnahme eines Sonntags, aber auch hier seien rund 650 Leute trotz Regen bis zum Ende der Vorstellung geblieben, um der Leistung der Darsteller mit stehendem Beifall ihren Tribut zu zollen. Laut Wodarczyk hat die diesjährige Henkerstochter die Aufführungen aus dem Jahr 2016 noch weit überboten. Zwar könne man "immer etwas kritisieren", aber vom Spiel der Darsteller, über die Technik bis zum Backstage und Bühnenbau: Alle Beteiligten seien hochmotiviert gewesen und dies habe sich im Endergebnis gezeigt. Ein Highlight war die Musik. Diese kam von einem Orchester, das ein Gemeinschaftsprojekt der Musikschule Schongau und der Blaskapelle Altenstadt war und einem Chor, der sich aus einer Sängergruppe und Mitgliedern des Theatervereins Treibhaus zusammensetzte. Geschrieben wurde sie eigens von Linus Mödl aus Burggen. Besonders betont Wodarczyk auch die Arbeit, die backstage stattfand.

"Schlagstock, Pfeffermühle, Panzergranate", so die Schlagworte. Und dazu immer wieder "Schuffeln und schneller übergeben". Die jungen Frauen, die in einer Linie angetreten sind, wissen, wie es ablaufen muss. Eine Art Staffelübergabe zur Seite mit kurzer Sprinteinlage danach. Die "Staffelhölzer" erweisen sich dabei als Keulen aus Metall. Fünf, zehn und zu guter letzt zwanzig Kilogramm schwer. Der Name Panzergranate ist gerechtfertigt. Auffallend: Alle Frauen sind bester Stimmung, von wegen Drückebergerinnen. Sie geben vollen Einsatz – und noch dazu auffallend nette Kommentare: "Er ist lustig, nett und kann gut motivieren. Es macht einfach brutal Spaß, mit jeder Einheit fühle ich mich leichter", sagt zum Beispiel Vianne Wenninger (15), die in diesem Jahr als Agnes und Martina eine Doppelrolle spielt. Nele Högg (17) wird als Jossi die Anführerin der Kinder spielen. Ihr ist nur ein "mega cool" zu entlocken, bevor sie ihre Wasserflasche leert. Aber ihr Gesicht spricht Bände, Bände der Begeisterung.

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