/picture alliance, Charlotte Ball Barcelona Die Behandlung mit Calcifediol, einem Vitamin D-Derivat mit raschem Wirkungseintritt, hat in einer offenen randomisierten Studie verhindert, dass wegen COVID-19 hospitalisierte Patienten auf einer Intensivstation behandelt werden mssen. Auch das Sterberisiko wurde gesenkt. Die zur Publikation im Lancet (2021; DOI: 10. 2139/ssrn. 3771318) angekndigte Studie stt jedoch bei Experten auf Vorbehalte. Seit einigen Wochen wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob eine Substitution mit Vitamin D den Krankheitsverlauf von COVID-19 abschwchen knnte. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die Erkrankung bei Menschen mit einem Vitamin D-Defizit, das in vielen europischen Lndern in den Wintermonaten vor allem bei lteren Menschen weit verbreitet ist, hufig schwerer verluft. Leid und tod jesus. US-Forscher ermittelten in einer Kohortenstudie ein um 77% erhhtes Risiko ( JAMA Network Open, 2020; DOI: 10. 1001/jamanetworkopen. 202019722) und nach Berechnungen in Aging Clinical and Experimental Research (2020; DOI: 10.
Wenn allerdings die 50 Patienten der Kontrollgruppe einbezogen werden, die entgegen der Randomisierung mit Calcifediol behandelt wurden, stieg das relative Risiko auf 0, 64 (0, 34 bis 1, 18) an. Die Risikominderung war dann mit 36% geringer und nicht mehr signifikant. In einer weiteren Analyse, die die Calcifediolgruppe mit den Patienten der Kontrollgruppe gegenberstellt, die tatschlich kein Calcifediol erhielten, ergab sich ein relatives Risiko von 0, 48 (0, 24 bis 0, 95), was wiederum eine signifikante Senkung der Sterblichkeit um 52% anzeigt. Zu den Einschrnkungen der Studie gehrt, dass es keine Placebogruppe gab. Die Kenntnis der Behandlung knnte die Entscheidung der rzte, ihre Patienten auf die Intensivstation zu verlegen, beeinflusst haben. Leid und today. Unterschiede in der Behandlung knnten sich auch auf das Sterberisiko ausgewirkt haben (obwohl es damals noch keine nachweisbar effektive Behandlung gab). Eine weitere Einschrnkung ist, dass die 25(OH)-Vitamin D-Konzentration im Verlauf der Behandlung nicht mehr kontrolliert wurde.