Bewaffneter Friede – Von Wilhelm Busch

July 2, 2024, 11:23 am

От издателя Wie wollen wir unseren Kindern Werte vermitteln? Eine Möglichkeit ist es, erstrebenswertes Verhalten vorzuleben. Eine weitere Möglichkeit sind Geschichten, die wir unseren Kindern vorlesen. Doch es gibt nur wenige Bilderbücher, die das Thema "Krieg und Frieden" so darstellen, dass es auch schon kleine Kinder verstehen. Fabeln eignen sich besonders dazu, ungewöhnliche Lösungen zu finden und mit Kindern zu besprechen. In dieser Fabel steht der Igel stellvertretend für alle friedliebenden, aber dennoch wehrhaften Völker der Erde. Er misstraut dem Fuchs. Auch friedliebende Länder haben Armeen, wenigstens zur Selbstverteidigung. Der Igel in der Fabel hat seine Stacheln zur Selbstverteidigung. Paarreim mit Beispielen. Frieden bedeutet auch Schutz, Sicherheit und Freundschaft. Herrscht schon Frieden, wenn zwischen den Völkern die Waffen schweigen? Gewalt im Alltag zwischen den Menschen. Ungerechtigkeit auf der Welt. Frieden bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern die Abwesenheit aller Formen von Gewalt, die uns Menschen bei der Verwirklichung unserer Grundbedürfnisse behindern.

Paarreim Mit Beispielen

Ganz unverhofft auf einem Hügel sind sich begegnet Fuchs und Igel. Halt! rief der Fuchs, du Bösewicht! Kennst du des Königs Order nicht! Ist nicht der Friede längst verkündigt, Und weißt du nicht, daß jeder sündigt, der immer noch gerüstet geht! Im Namen seiner Majestät, komm her und übergib dein Fell! Der Igel sprach: Nur nicht so schnell, nur nicht so schnell! Laß dir erst deine Zähne brechen, dann wollen wir uns weitersprechen. Und also bald macht er sich rund, zeigt seinen dichten Stachelbund und trotzt getrost der ganzen Welt, bewaffnet, doch als Friedensheld.

Frieden kann aber auch als eine Entwicklung verstanden werden: wenn die Gewalt abnimmt und Gerechtigkeit und Freiheit zunehmen. DIE KUNST DES STREITENS Dass der Mensch eine Kämpfernatur hat, können wir im täglichen Leben erfahren. Wenn uns Mitmenschen allzu friedlich oder harmonisch begegnen, kommt uns das direkt unnormal – um nicht zu sagen: verdächtig – vor. Man fragt sich, ob sie womöglich ihre wahren Gefühle nur verbergen. "Streit muss sein", heißt es im Volksmund. Doch die wahre Kunst des Streitens besteht darin, zu einer für alle Seiten im eigentlichen Sinne des Wortes "befriedigenden" Lösung zu kommen. Das gilt bei Streitigkeiten zwischen einzelnen Menschen ebenso wie bei Konflikten zwischen Staaten und Völkern. GÖTTLICHE WELTORDNUNG Bei uns in Europa galt in alter Zeit der Frieden als Grundsatz der göttlichen Weltordnung. Doch als die christliche Einheit am Ende des Mittelalters durch die Spaltung der Kirche zerfiel, brachen Zeiten des ständigen Unfriedens an. Nicht zuletzt wegen unterschiedlicher Überzeugungen in Glaubensfragen gehörten Feindseligkeiten und kriegerische Auseinandersetzungen von nun an zum Alltag.

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