In den USA wird "The Homesman" als der beste Western seit Clint Eastwoods "Erbarmungslos"(1992) gerühmt. Der Film ist trotz seines amüsant abgründigen Humors um vieles verstörender und beunruhigender als Kelly Reichards "Meeks's Cutoff"(2010) oder Tommy Lee Jones' erste Regie-Arbeit fürs Kino "Three Burials – Die drei Begräbnisse des Meliquiades Estrada"(2005). Gleich zu Anfang der Reise trifft die Protagonistin auf den kauzigen George Briggs (Tommy Lee Jones), den sie vor Lynchjustiz und Galgenstrick errettet. Die Dankbarkeit des kaltschnäuzigen Haudegens hält sich in Grenzen. Mit der Schlinge um den Hals schwor er viel, hielt die couragierte Farmerin gar für einen Engel, nun muss Mary Bee den widerspenstigen Outlaw mit Whisky und einem 300 Dollar-Bonus ködern, damit er sie auf ihrer entbehrungsreichen Mission begleitet. Eigentlich könnten zwei Menschen kaum gegensätzlicher sein, aber auf eine skurrile Art ergänzen sie einander. Er ist zynisch, sie direkt. Beide sind Außenseiter. Zu Konversation ist Briggs während der eintönigen Fahrt mit dem Planwagen anfangs nicht aufgelegt.
Hilary Swank als Mary Bee Cuddy ist seine Heldin, eine gottesfürchtige, willensstarke und mitfühlende Frau, die in Nebraska Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Farm allein bewirtschaftet - eine Pionierin im doppelten Sinn. Wie hart dieses Leben ist, machen Rückblenden deutlich, die zeigen, warum drei Frauen darüber irre geworden sind: Kinder, die an Diphterie sterben, ein verrohter Ehemann, Missernten - da ist nichts vom TV-Idyll von "Unsere kleine Farm", aber auch die majestätischen Landschaften der John-Ford-Western sind fern. Als Regisseur hatte Jones mit dem Western "Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada" debütiert, einer Studie in Rache und Vergebung, mit einem unsentimentalen Blick auf die Landschaft des südlichen Grenzlandes. Auch "The Homesman" hat diesen Blick: Steine, Sand, ein weiter Himmel, der Horizont ein endloser Strich - hier ragt nichts stolz oder anmutig in die Höhe. Einmal bewundert Mary Bee einen einsamen Baum. "In New York soll es sogar ganze Wälder geben", schwärmt sie und wirkt in der unzivilisierten Ödnis selbst wie ein solcher Baum, weil sie vor dem Essen eine Decke über den Tisch breitet oder sich mit einer schwarz-weißen Stoffauflage ein Klavier suggeriert.
Home Kultur Film Kino Nachhaltiger Kaffee "The Homesman" im Kino: Was hätte Mary Bee getan? 30. Dezember 2014, 15:42 Uhr Lesezeit: 3 min Der Eindruck täuscht. Auch wenn Hillary Swank als Mary Bee Cuddy im sonnengelben Weizenfeld sitzt - von TV-Idyll aus Unsere kleine Farm ist "The Homesman" weit entfernt. (Foto: dpa) "The Homesman" ist ein zwiespältiger Frauen-Western von Tommy Lee Jones, der selbst einen Desperado spielt. Leider geht die weibliche Perspektive im Film irgendwann verloren. Von Martina Knoben Ein vergitterter Kasten auf Rädern rumpelt übers Land, darin drei elend klagende Frauen. Zu sehen sind sie nicht; es ist, als ob das Land selbst klagen würde, Gründe gäbe es genug. Leid und Brutalität sind der Preis für seine Besiedelung. Die Frauen sind wahnsinnig darüber geworden. "The Homesman" wirkt über weite Strecken wie ein Frauen-Western in der Art von Kelly Reichardts "Meek's Cutoff". Von Tommy Lee Jones, dem stoischen "Man in Black", dem Texaner und Rancher, hätte man einen solchen Film nicht erwartet.
Video-Filmkritik: The Homesman Video: F. A. Z., Bild: Universum D er Western ist schon so häufig totgesagt worden und wiederauferstanden, dass es sich kaum lohnt, noch mal nachzufragen, warum es eigentlich für viele Jahre so aussah, als sei alles erzählt, was sich als Western erzählen ließe. Jetzt kommt "The Homesman" bei uns in die Kinos, der Film von Tommy Lee Jones, der im Frühjahr in Cannes Premiere hatte und dort sehr gemischt aufgenommen wurde, und schon im ersten Bild und den folgenden kann man sehen: Dies wird eine Geschichte werden, wie wir sie noch nicht gesehen haben. Weites Land ohne besondere Merkmale, nicht Eroberung steht an, sondern Feldarbeit, die Natur bietet Sandsturm statt Sonnenuntergang. Eine Frau lebt allein zwischen Familien, weil kein Mann es mit ihr aushält, sie ist stark, sie besitzt Land, sie hat die Lage im Griff, sie weiß, was sie will, und deshalb schlägt sie dem Nachbarn vor: Wollen Sie mich heiraten? Er will nicht. Männer mit Hüten reiten durch die Prärie So beginnt diese Geschichte, die fraglos ein Western ist.
Alle diese Frauen werden verrückt, rasen und beißen, sobald man sie aus ihrer Starre und Stille zieht. Und wie sie mit ihren Männern, so sind auch ihre Männer mit ihnen überfordert. Die Gemeinde sieht keine andere Lösung, als sie gen Osten zu schicken: nach Iowa, wo es für solche Fälle mildtätige Pfarrer gibt. Impulse und Gesten In der Gemeinde-Versammlung beginnt etwas, das über allen harten Realismus hinausweist: Mitgefühl. Es zeigt sich zunächst in der bloßen Sorge der Mitmenschen um die irren Weiber. Dann in der Bereitschaft der Farmerin, ihren rund dreiwöchigen Transport im umgebauten Viehwagen zu übernehmen. Hintergrund Weitere Rezensionen finden Sie in der Presseschau bei Film-Zeit. Lesen Sie hier einen Bericht über den Film "The Salvation - Spur der Vergeltung" - brillantes Remake klassischer Western mit Mads Mikkelsen von Kristian Levring und hier einen Beitrag über den Film " Das finstere Tal " – perfekter Western in den Südtiroler Alpen von Andreas Prochaska und hier eine Besprechung des Films "My Sweet Pepper Land" – origineller Western in Kurdistan von Hiner Saleem.
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30 bis 17 Uhr vorbeikommen, samstags von 10 bis 13 Uhr. Damit reagieren die Verantwortlichen auf die wiederholte Kritik an den Öffnungszeiten. Wertstoffhof: Öffnungszeiten könnten optimiert werden. Unter anderem hatte Josef Praller, Fraktionssprecher der Bürgervereinigung Wolfratshausen, um mehr Flexibilität gebeten, "wenigstens für die vier bis sechs Wochen, in denen Hochbetrieb ist und die Bürger ihre Gärten winterfest machen". Auch eine längere Öffnung am Samstag wurde immer wieder angemahnt. Derzeit ist der Wertstoffhof montags, dienstags, donnerstags und freitags von 14 bis 17 Uhr sowie donnerstags bis samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. fla
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