Das liegt daran, dass "sexuelles Fehlverhalten" (sexual misconduct) gegenüber Häftlingen dort ziemlich hart bestraft wird. Über eine Million solcher Fälle seien in den letzten 20 Jahren vor US-Gerichten verhandelt worden. Selbst wenn dies nicht alle als romantische Beziehungen durchgehen, sei die Zahl doch ein Indiz für die weite Verbreitung des Phänomens, so Bensimon. Der Wissenschaftler spürte zudem über 300 medial dokumentierte Romanzen zwischen Gefängnis-Mitarbeitern und Insassen auf. Bensimon sagt, der Gefängnisalltag lädt quasi dazu ein, sich zu verlieben. Allein dadurch, dass man sich täglich sehe und oft intensiv miteinander arbeite. Gerade die therapeutische und pädagogische Arbeit sei dafür anfällig. Viele Häftlinge idealisieren zudem die Frauen, die mit ihnen arbeiten. Mein Mann sitzt im Knast – das Protokoll einer krimireifen Geschichte. Denn die weiblichen Angestellten der Vollzugsanstalt sind oft die einzigen Frauen im Umfeld der Insassen. In der Regel jedoch enden diese Beziehungen tragisch: die Häftlinge werden verlegt, die Mitarbeiterinnen verlieren ihre Jobs, landen vor Gericht.
Der kanadische Kriminologe hat sich intensiv mit dem in der Fachwelt als Hybristophilie bezeichneten Phänomen beschäftigt und jüngst darüber eine Studie auf dem Fachportal «Délinquance, justice et autres questions de société» veröffentlicht m. Seine zentrale Erkenntnis: Solche Romanzen sind weiter verbreitet, als man denkt, trotzdem gehen die Behörden der Problematik lieber aus dem Weg. Liebe im knast meaning. Hybristophilie: 4% So gross ist laut Schätzungen in den USA der Anteil von Angestellten in Gefängnissen, die sich auf eine Liebesbeziehung mit Gefangenen einlassen. «Jedes Gefängnis in der westlichen Welt ist davon betroffen, aber die Gefängnisverwaltungen weigern sich, darüber zu reden, dass es amouröse und sogar sexuelle Beziehungen zwischen Angestellten und Gefangen gibt», erklärt Philippe Bensimon. Einigermassen verlässliche Zahlen zur Häufigkeit solcher Beziehungen existieren nur in den USA. In der amerikanischen Gesetzgebung wird der Begriff des sexuellen Fehlverhaltens so breit aufgefasst, dass schon blosse Verliebtheit zwischen Angestellten einer Vollzugsanstalt – seien es Aufseher, Psychologen oder Sozialarbeiter – und Gefangenen darunterfällt und sanktioniert wird.
Der Paragraf 174a gehört zu den unbekannteren im Strafgesetzbuch: "Sexueller Missbrauch von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder Kranken und Hilfsbedürftigen in Einrichtungen. " Lana Till (Name geändert) kennt den 174a gut. Lesen Sie weiter mit Tagesspiegel Plus Nie waren verlässliche Informationen wichtiger Jetzt 30 Tage gratis testen Stark werbereduziert in der Tagesspiegel App Exklusive Inhalte für Tagesspiegel Plus-Leser Ohne Risiko: Jederzeit kündbar Jetzt 30 Tage gratis testen Schon Digital-Abonnent? Liebe im knast radio. Hier anmelden
Costa Rica Diskriminierung Gefängnis Gewalt Homophobie Transphobie Zentralamerika
Ich saß mit den Kindern beim Frühstück, während mein Mann Ingo noch im Bad war. Plötzlich hämmerte es gegen unsere Wohnungstür. Aufmachen – hier ist die Polizei! Und als ich die Tür öffnete, drängten schon drei bewaffnete Uniformierte an mir vorbei in die Wohnung. Liebe im knast 2. Was für ein Albtraum! Auch für die Kinder. Schließlich mussten sie mitansehen, wie ihr Vater in Handschellen abgeführt wurde und mit Blaulicht davonfuhr. Unter den Augen aller Nachbarn, die die krimireife Szene natürlich neugierig verfolgten. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Ein Zufall lies den Kriminellen auffliegen Richtig begreifen konnte ich das alles, was gerade geschehen war, aber erst, als die Polizistin, die bei mir geblieben war, in Ruhe von den betrügerischen Machenschaften meines Mannes erzählte. Die Beamten waren ihm wohl schon längere Zeit auf den Fersen. Doch Ingo hatte immer wieder seine Identitäten geändert, wenn er leichtgläubigen Internetkunden per Vorkasse Geld für teure Computer abgeluchst hatte, die diese allerdings nie bekamen.