Original Puhdys Text Ulrich Plenzdorf Musik Peter Gotthard Verlag Edition Nordton Wenn ein Mensch lebt Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt Sagt die Welt, dass er zu früh geht. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt Sagt die Welt, es ist Zeit. Meine Freundin ist schön. Als ich aufstand, ist sie gegangen. Weckt sie nicht, bis sie sich regt. Ich hab' mich in ihren Schatten gelegt. Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln, Steine zerstreu'n, Bäume pflanzen, Bäume abhau'n, Leben und sterben und Streit. Sagt die Welt, es ist Zeit, daß er geht. Bäume pflanzen, Bäume abhau'n Leben und sterben und Frieden und Streit. Weckt sie nicht, bis sie selber sich regt. Ich habe mich in ihren Schatten gelegt. Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen. Ich habe mich in ihren Schatten gelegt.
III. Analyse Der Song WENN EIN MENSCH LEBT ist dem Vorspann des Films Die Legende von Paul und Paula hinterlegt und gliedert diesen zugleich mit seinen Formteilen; die Grenzen zwischen Filmmusik und einer Art Musikvideo sind dabei fließend. Die Geräusche auf der Wirklichkeitsebene des Filmes und der Song sind vielschichtig miteinander verwoben: Mal hört man nur den Song als Filmmusik, mal muss er pausieren, um einem (klanglichen) Ereignis im Film mehr Raum zu geben. Nach einem Moment des stillen Gedenkens für die verstorbene Drehbuchkoautorin Ingrid Renschke zeigt die erste Einstellung ein Abbruchhaus und dessen Sprengung. Der Signalton zur Entwarnung gibt dem Song seinen Einsatz, und bei Textbeginn erscheinen die Musikverantwortlichen namentlich im Vorspann genannt. Zum Beginn der zweiten Strophe wechselt die Einstellung: Der männliche Protagonist Paul wirft freudig Hausrat aus dem Fenster in einen Hinterhof. In der dritten Einstellung, die mit dem zweiten Refrain zusammenfällt, ist ein weiteres Abbruchhaus zu sehen.
Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt das er zu früh geht. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit... Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen, weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich hab' mich in ihren Schatten gelegt. Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln - Steine zerstreun. Bäume pflanzen - Bäume abhaun, leben und sterben und Streit. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit... daß er geht. Bäume Pflanzen - Bäume abhaun, leben und sterben und Frieden und Streit. Weckt sie nicht, bis sie selber sich regt, ich habe mich in ihren Schatten gelegt. Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen. Weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich hab' mich in ihren Schatten gelegt.
WENN EIN MENSCH LEBT ist der Eröffnungssong des "Kultfilmes" Die Legende von Paul und Paula, der einer der herausragendsten Beiträge des künstlerischen Schaffens in der DDR darstellt und verdeutlicht, dass Vieles aus dem kulturellen Leben der DDR deren Verschwinden zu überdauern vermag. I. Entstehungsgeschichte Die Puhdys gingen nach mehreren Umbesetzungen aus der seit 1965 bestehenden Udo-Wendel-Combo hervor. Mit ihrem bis heute aktuellen Frontmann Dieter "Maschine" Birr standen sie 1969 zum ersten Mal auf der Bühne und coverten 15 englischsprachige Titel. Der Komponist Peter Gotthardt entdeckte die Band für den Film Die Legende von Paul und Paula und schrieb ihnen mit dem Dichter Ulrich Plenzdorf – der als Dramaturg bei der DEFA auch für das Drehbuch des Films zuständig war – sieben Songs mit deutschen Texten auf den Leib. Diese Songs und ein Instrumental bilden neben einem Freiluftkonzert des DEFA-Orchesters mit Auszügen von Beethovens Violinkonzert die gesamte Musik im Film. In der Discothekenszene ist die Band im Hintergrund auch zu sehen.
Im Moment der Sprengung pausiert der Song, bis das fallende Mauerwerk und die Staubwolke den dahinter liegenden Berliner Fernsehturm erkennen lassen. Die vierte Einstellung, die etwa mit der dritten Strophe zusammenfällt, zeigt scherzende Arbeiter und Passanten, die mutmaßlich der Sprengung zugesehen haben, bis die Einstellung wechselt und Paul zu sehen ist, mit einem gerahmten Foto im Arm von Paula und ihm, das zu einem späteren Zeitpunkt im Film entstehen wird. Zum langsamen Teil des Liedes bleibt die Einstellung, und vor dem ovalen Rahmen des Fotos erscheint ebenfalls oval in rot der Titel des Films. Der letzte Einstellungswechsel zur Musik fällt mit dem letzten Refrain zusammen. Ab jetzt erscheint die Einheit von Zeit und Ort nicht länger aufgehoben, und es wird im Folgenden trotz zahlreicher surrealer Szenen sukzessive erzählt. Paula tritt aus der Einfahrt eines Hauses gut gelaunt auf die Straße in die Sonne, während Paul auf der anderen Straßenseite zu sehen ist. Es kommt zu einer ersten Begegnung mit einem flüchtigen Gruß, der den Beginn der Dialoge und das Ende des Eingangssongs markiert.
Im Winter dauerte es immer ein bisschen, bis es im Auto warm wurde, und am (wahrscheinlich) neunten Dezember im Jahr 1980 sagte der Sprecher im Radio, John Lennon sei erschossen worden – Monate vorher war auch Bon Scott schon in diesem Wagen verstorben.
Frau Müller muss also bleiben… Lutz Hübners Stück über den nicht zu überwindenden Gegensatz von Lehrern und Eltern, Realitätssinn und Selbstüberschätzung, Angst und Angriffslust sorgt seit 2010 für großes Aufsehen. Während der Veranstaltung gilt die 2G Plus-Regelung.
Es gibt Zeugnisse! Und diesmal entscheiden die Endjahresnoten auch über die zukünftige Schullaufbahn der Kinder: Gymnasium oder Realschule? Medizinerkarriere oder Feuerwehrmann? Ingenieur oder Tischler? Da werden vor allem die ehrgeizigen Eltern nervös und formieren sich zu einer fraglichen Front gegen die Klassenlehrerin Frau Müller. Plötzlich wird die Schulbank zur Anklagebank. Jede Unzulänglichkeit des eigenen Sprösslings wird als Ergebnis pädagogischer Überforderung bagatellisiert oder ganz einfach zur Hochbegabung stilisiert. Und überhaupt ist an allem Übel der Leistungsdruck der Lehranstalt schuld. Den blindwütigen Plädoyers der Erziehungsberechtigten setzt Frau Müller erschöpfte Offenheit entgegen: Sie konfrontiert die Eltern mit gefälschten Entschuldigungszetteln, Dr. -Sommer-Lektüre und Prügelbeispielen. Als Frau Müller zwischenzeitlich den Raum verlässt, werden die Eltern zu Kindern und durchwühlen Frau Müllers Tasche nach den Noten. Und die sind überraschenderweise gar nicht so schlecht wie erwartet.