Kindeswille Gegen Kindeswohl Berlin

July 1, 2024, 8:45 pm
Welche Kriterien sind dafür maßgeblich? Das Gericht ändert eine bereits getroffene Entscheidung nur, wenn dies nach § 1696 I BGB wegen "triftiger, das Kindeswohl nachhaltig berührender Gründe" erforderlich ist. Dafür sind verschiedene Kriterien maßgeblich. Der Kindeswille spielt dabei nicht unbedingt eine ausschlaggebende Rolle. Das Gericht prüft in jedem Einzelfall, wie viel Gewicht dem Kindeswillen beigemessen wird. Der vom Gericht beauftragte Sachverständiger hört sich nicht nur den Wunsch des Kindes an, um das Kindeswohl zu erforschen. Kindeswille gegen kindeswohl definition. Er orientiert sich daneben auch an der Erziehungseignung der Eltern, der Bindung der Kinder an die Eltern, der Bindungstoleranz und den Prinzipien der Förderung und der Kontinuität. Sprechen dabei Umstände gegen das Kindeswohl und damit auch gegen die Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts, so kann auch der ausdrückliche Wunsch des Kindes nicht zu einer Annahme des Antrags führen. Diese Rolle spielt der Kindeswille Der Kindeswille gewinnt an Gewicht, wenn er nachdrücklich und beständig geäußert wird.

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Auch der hilfsweise gestellte Antrag, die Anordnung des sog. paritätischen Wechselmodells (wöchentlicher Wechsel zwischen den getrennten Eltern), wurde abgelehnt → Was ist beim Wechselmodell zu beachten?. Vielmehr ordnete das Gericht einen "ausgedehnten Umgang" mit den Kindern an, bei welchem sich die Kinder regelmäßig alle 14 Tage ab Donnerstag 17 Uhr bis zum Schulbeginn am Montag bei dem Vater aufhalten sollten. Umgangsentscheidung nur ausnahmsweise abändern Der Kindsvater legte gegen diese Entscheidung erfolglos Beschwerde ein. Nach Auffassung des Oberlandesgerichts würden " keine triftigen, das Wohl der betroffenen Kinder nachhaltig berührenden Gründe i. S. d. Kindeswille gegen kindeswohl gesetz. § 1696 Abs. 1 BGB vorliegen, welche für die Anordnung eines paritätischen Wechselmodells sprächen. Die gesetzliche Regelung soll sicherstellen, dass "bereits getroffene gerichtliche Entscheidungen nur in engen Grenzen der Abänderung unterliegen, um dem Prognosecharakter jeder Kindeswohl orientierten Entscheidung einerseits und der Verbindlichkeit gerichtlicher Entscheidungen andererseits Rechnung zu tragen. "

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Dann stellt sich die Frage: Was hat die schlimmeren Folgen? Ist beides Zwang? Urheber: Karola Rosenberg Foto: AdobeStock

© tinadefortunata / Hat das Familiengericht den Aufenthalt eines Kindes einem Elternteil zugeordnet, müssen schon wichtige Gründe vorliegen, um später ein Wechselmodell anzuordnen. Dabei ist der Kindeswille nur einen Gesichtspunkt, betont das OLG Frankfurt in seinem Urteil. Die Beteiligten waren verheiratet und haben drei Kinder. Nach der Trennung der Eltern übertrug das Familiengericht im Frühjahr 2014 im Rahmen eines Sorgerechtsverfahrens das Aufenthaltsbestimmungsrecht für alle drei Kinder der Mutter (sog. Residenzmodell). Die Mutter zog danach mit den fünf und vier Jahre alten Kindern aus dem gemeinsamen Haus aus. Kindeswille gegen kindeswohl film. Im Sommer 2016 beantragte der Vater, die getroffene Entscheidung abzuändern und ihm das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu übertragen. Das Familiengericht wies diesen Antrag, nach Einholung eines Sachverständigengutachtens, ab. Die Kinder hatten sich im Rahmen der Anhörung für einen künftigen Aufenthalt beim Vater ausgesprochen. Jetzt stellte der Vater einen Antrag, ein sog.

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