Der Bassumer Stadtrat muss einen neuen stellvertretenden Bürgermeister und einen neuen Seniorenbeauftragten wählen. Nach dem Urteil des Landgerichts Verden hat Helmut Zurmühlen gestern beide Ämter niedergelegt. In erster Instanz erachtete das Gericht einen Grundstücksvertrag zwischen Zurmühlen und einer Seniorin als sittenwidrig (wir berichteten). An seinen anderen politischen Ehrenämtern will Zurmühlen festhalten. Ich bin kein Roboter - ImmobilienScout24. UND MAREN BENEKE Bassum. Helmut Zurmühlen hat gestern eine Teil-Konsequenz aus dem Urteil des Landgerichts Verden gezogen. Er gibt seine Ämter als Seniorenbeauftragter sowie als stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bassum auf. Gestern reichte er sein Rücktrittsgesuch bei der Stadtverwaltung ein. Er will aber weiterhin als Ortsvorsteher in Bramstedt, CDU-Fraktionsmitglied und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Wirtschafts- und Stadtentwicklungsgesellschaft (Wiseg) tätig bleiben. Der Verdener Richter Daniel Hauschildt hatte den Grundstücksvertrag zwischen Zurmühlen und einer älterem Dame in der vergangenen Woche als sittenwidrig eingestuft.
Darüberhinaus sicherte sich Zurmühlen das Vorkaufsrecht für eine weitere landwirtschaftliche Fläche. Wert: 47 274 Euro. 27 000 Euro wären gezahlt worden, der Rest, 20 240 Euro, sollten wieder durch die bereits geleistete Hilfe verrechnet werden. In beiden Fällen wurde ein Nießbrauchsrecht vereinbart. Grüne in Bassum: Bassum Talk zur bevorstehenden Kommunalwahlen. Noch hat Zurmühlen das Vorkaufsrecht nicht in Anspruch genommen. Auch dieses Angebot soll nach Aussage der Angehörigen der Rentnerin rückgängig gemacht werden. Anwälte wurden auf beiden Seiten eingeschaltet. Die Juristen streiten unter anderem über den Wert der sogenannten Hilfe- und Pflegeleistungen. Während das Weyher Anwaltsbüro der Rentnerin der Überzeugung ist, der Vertrag sei "sittenwidrig" und "die subjektiven Voraussetzungen für den Tatbestand des Wuchers" anführt, vertritt der Beistand von Helmut Zurmühlen die Auffassung, dass die Frau zu dem Zeitpunkt voll geschäftsfähig war. "Der Vertrag ist ausgewogen und von einem Notar überprüft und abgewogen worden", so der Bassumer Anwalt. Beide Parteien seien sich einig gewesen.
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Konsequent war er in jedem Fall. Bei der Kommunalwahl 2016 sollte er auf der Liste der CDU nur so berücksichtigt werden, dass es wie eine bewusste Herabsetzung aussehen musste. Konsequent kandidierte er allein – und gewann so viele Stimmen, dass es für zwei Sitze gereicht hätte. Und konsequent trat er nach knapp fünfzigjähriger Zugehörigkeit vor einem Monat aus der CDU aus, weil er mit ihrer Ausrichtung, die er als Beliebigkeit verstand, nicht mehr einverstanden sein konnte. Helmut zurmühlen bassum. Es ist schwer vorstellbar, dass wir nun nicht mehr am Ende einer Ratssitzung zusammen ein Bier trinken und er sein "Steak auf Toast" isst. Wir werden erst in der nächsten Zeit merken, welch wichtigen Aktivposten wir mit ihm wirklich verloren haben.