"Hugo Cabret" ist eine zweistündige Liebeserklärung an die Anfänge des Kinos und die Wirkung, die Filme für viele Menschen heute noch haben. Das macht den Film so stark, nicht direkt seine Geschichte. Brillant ist die nicht unbedingt, auch nicht wirklich richtig spannend, aber Scorsese gelingt es tatsächlich, dass man in eine ganz andere Welt abtaucht und die Faszination des damals noch jungen, teils unerforschten Medium am eigenen Leib miterlebt. Der Film lebt von seiner Stimmung, seinen wunderbaren Momenten und Scorseses Hingabe und Leidenschaft, die sich ganz zwangsläufig auf einen selbst überträgt. Sicher, manche Charaktere wurden zwar stellenweise etwas klischeehaft in Szene gesetzt, sie sorgen aber auch für einige humorvolle Momente abseits der Haupthandlung. Der nicht gerade heimliche Star des Films ist aber natürlich Asa Butterfield, der Darsteller des Hugo Cabret, der sogar neben einer Leinwandgröße wie Ben Kingsley besteht und in seiner Rolle zu jeder Sekunde, mit jeder Faser restlos überzeugt.
Auch Ben Kingsley darf hier einmal mehr so richtig zeigen was er alles zu leisten imstande ist. Er durchläuft die verschiedensten emotionalen Phasen: Zusammenbrüche, unbeschwerte Freudentaumel und vieles mehr, dass man seine Darstellung der Figur gebannt folgt. Ben Kingsley, allein auf der Bühne stehend und uns erklärend, was wir sind und wieso der Mensch das Kino braucht. - Dieser Moment beschreibt "Hugo Cabret" am besten. Unglaublich gut gespielt. Ein märchenhaftes und bildgewaltiges Abenteuer für Jung und Alt. Das ist nicht mein Lieblingsscorsese (was keine Schande ist), aber vielleicht seiner. Das merkt und versteht man. Sehr sehenswert.
Details Veröffentlicht: 23. November 2021 Am 23. November 2011 wurde in den USA "Hugo Cabret" von Martin Scorsese uraufgeführt. Der Film nach Brian Selznicks reich illustrierten Kinderroman Die Entdeckung des Hugo Cabret erzählt eine erfundene, allerdings um historisch gesicherte Fakten der frühen Filmgeschichte rankende Geschichte von der öffentlichen Wiederentdeckung des Kinopioniers Georges Méliès und seiner Werke im Frankreich der 1930er-Jahre. Die ca. 150 Millionen teure Produktion in beeindruckenden 3D-Bildern wurde bei der Oscarverleihung im Jahr 2012 mit fünf Trophäen ausgezeichnet. mehr und Making-of auf YouTube Foto: Stummfilm Magazin
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