Boris Becker musste seinen Wohnsitz im Londoner Stadtteil Wimbledon für eine Zelle eintauschen. Geht es nach dem britischen Gericht, wird das einstige Tennis-Ass auch nach seiner Haftstrafe nicht mehr in sein Heim zurückkehren. Boris Becker droht die Abschiebung aus Großbritannien. Das zumindest berichtet die "Daily Mail" mit Verweis auf die Rechtslage im Vereinigten Königreich. § 62 AufenthG - Abschiebungshaft - dejure.org. Becker ist seit 2012 im Londoner Stadtteil Wimbledon wohnhaft, unweit der ikonischen Tennisanlage, deren Grand-Slam-Turnier er dreimal gewinnen konnte. Obwohl die Metropole an der Themse seinen Lebensmittelpunkt darstellt, verfügt Becker nicht über die britische Staatsbürgerschaft. Somit dürfte das einstige Tennis-Ass, wie jeder andere Ausländer auch, der länger als zwölf Monate in einem britischen Gefängnis saß, des Landes verwiesen werden. Becker muss wegen Insolvenzverschleppung eine zweieinhalbjährige Haftstrafe absitzen. Becker würde Mindestinhaftierungsdauer überschreiten Da Becker wohl mindestens die Hälfte seiner Haftstrafe absitzen werden muss, ehe er einen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen darf, würde er somit auch die Mindestinhaftierungsdauer von zwölf Monaten überschreiten, die Grundlage einer Abschiebung wäre.
Anträge auf eine vorzeitige Entlassung nach 6 Monaten, 1/3, der Hälfte oder 2/3 der ausgeurteilten Strafe sind möglich. Um die Erfolgschancen dieser Anträge zu erhöhen, empfiehlt es sich, diese von einem erfahrenen Strafverteidiger stellen und begründen zu lassen. ENTLASSUNG NACH 6 MONATEN FREIHEITSSTRAFE Nach sechs Monaten verbüßter Freiheitsstrafe kann bei Jugendlichen oder Heranwachsenden die Aussetzung der Vollstreckung angeordnet werden. Sie ist bei einer Jugendstrafe von mehr als einem Jahr schon zulässig, wenn der Verurteilte mindestens ein Drittel der Strafe verbüßt hat. In Bayern wird von dieser Möglichkeit nur selten Gebrauch gemacht. Wir beraten Sie, wie Sie dennoch auch in Bayern erfolgreich einen Haftentlassungsantrag stellen. Wann können Straftäter ausgewiesen werden? | Artikel | MEDIENDIENST INTEGRATION. ENTLASSUNG NACH DER HÄLFTE DER FREIHEITSSTRAFE Bei Verurteilten, die zum ersten Mal eine Haftstrafe verbüßen, gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, nach der Hälfte der verhängten Freiheitsstrafe aus der Strafhaft entlassen zu werden. Der Rest der Strafe wird dann zur Bewährung ausgesetzt (sogenannte Halbstrafe).
Beim Thema ausländische Straftäter ist das insofern relevant, als auch Bewährungsstrafen aus anderen EU-Staaten berücksichtigt werden sollen. Deutschen Doppelstaatlern, die für Terrormilizen gekämpft haben, will die CSU-Landesgruppe die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen. Außerdem will sie mit "maximaler Konsequenz gegen Einbürgerungs-Betrüger" vorgehen und die Rücknahmefrist für erschlichene Einbürgerungen von fünf auf zehn Jahre erhöhen.
FAQ Stand: 03. 01. 2019 17:05 Uhr Innenminister Seehofer und die CSU-Landesgruppe im Bundestag wollen die Abschieberegeln verschärfen. Doch was ist rechtlich eigentlich möglich? fasst die derzeitigen Regelungen zusammen. Werden ausländische Straftäter anders behandelt als deutsche? Grundsätzlich gilt: Jede Straftat muss von deutschen Behörden verfolgt werden. Polizei und Justiz machen dabei keine Unterschiede bei Tatverdächtigen beziehungsweise Tätern. So will es das Grundgesetz. Demnach darf niemand wegen seiner Abstammung, seiner Sprache, oder seines Glaubens benachteiligt oder bevorzugt werden. ARD Logo Sandra Stalinski Können ausländische Straftäter schneller abgeschoben werden? Ja, zumindest diejenigen, die ohnehin vollziehbar ausreisepflichtig sind, beispielsweise weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Hier können die Länder die Abschiebung von Straffälligen priorisieren, also beschleunigen. Bis eine Abschiebung vollzogen werden kann, sind laut Bundesinnenministerium weitere Maßnahmen möglich: beispielsweise eine Abschiebehaft, wenn von dem Ausländer "eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben Dritter" ausgeht.