Familie bedeutet nicht immer Blutsverwandtschaft!... | Zitat familie, Sprüche, Familie ist
Jemanden nicht zu mögen, ist ja auch nicht schlimm. Gerade im erweiterten Freundeskreis gibt es oft diese eine gewisse Person, die wir ums Verrecken nicht ausstehen können. Solang wir uns aber nicht täglich sehen müssen, ist die ganze Sache weniger schlimm. Doch in der engeren Verwandschaft einen persönlichen, richtigen Unsympath zu haben, ist da nicht so leicht. Familienfeste werden zu Torturen, da wird schon mal für den nächsten Hochzeitstag der Eltern eine dicke fette Ausrede aufgetischt. Geburtstage werden widerwillig besucht, hauptsächlich wegen des Kuchens. Solang wir dann an unterschiedlichen Tischen sitzen, können wir dem Problem ganz gut aus dem Weg gehen. Ein Leben ohne Familie - Gedankenwelt. Aber ist das nicht der Fall und man muss sich in regelmäßigen Abständen zwangsweise sehen, weil die ungeliebte Person beispielsweise in der direkten Nachbarschaft lebt, kann das Leben wirklich schwer werden. Leider ist noch kein Kraut gegen Antipathie gewachsen. Doch jeder hat so seine eigenen kleinen Mittelchen und Praktiken, um die ganze Sache ein wenig erträglicher zu gestalten.
Wir sind niemals geschlagen worden, nie sexuell belästigt, wir mussten nicht essen, was wir nicht mochten und meine Eltern waren sogar beim Thema Rauchen sehr tolerant (vor allem, weil sie selbst starke Raucher waren). Ich glaube auch wirklich, dass meine Eltern ihr Bestes gegeben haben und uns nie etwas Böses wollten – aber dann waren sie wohl einfach zu verkorkst. Und mein Bruder … was bei ihm schief gelaufen ist, weiß ich nicht, oder warum er eine lange Drogenlaufbahn hinter sich und kaum was erreicht hat in seinem Leben – und trotzdem glaubt, die Welt wartet nur auf ihn und jeder andere wäre grundsätzlich dümmer als er. Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren? Familie ist nicht immer blut in english. Es ist schwer, anderen zu erklären, warum man die eigenen Eltern nicht lieben und respektieren kann, obwohl sie einem doch keinen physischen Schaden zugefügt haben – und auf den ersten Blick auch keinen psychischen. Es ist schwer, anderen zu erklären, wie alleine und verlassen ich mich gefühlt habe, als ich mit 19 nach dem Abi ausgezogen bin, sich meine Eltern gleichzeitig getrennt haben und dann alles irgendwie den Bach herunterging.