Pure Vernunft darf niemals siegen, Wir brauchen dringend neue Lügen. Die uns durchs Universum leiten Und uns das Fest der Welt bereiten. Die das Delirium erzwingen Und uns in schönsten Schlummer singen. Die uns vor stumpfer Wahrheit warnen Und tiefer Qualen sich erbarmen. Die uns in Bambuskörben wiegen Pure Vernunft darf niemals siegen. Die uns den Schatz des Wahnsinns zeigen Und sich danach vor uns verbeugen. Und die zu Königen uns krönen, nur um uns heimlich zu verhöhnen. Und die uns in die Ohren zischen Und über unsere Augen wischen. Die die die uns helfen wollen bekriegen, Die unsere Schönheit uns erhalten, uns aber tief im Inneren spalten. Viel mehr noch, die uns fragmentieren Und danach zärtlich uns berühren. Und uns hinein ins Dunkel führen, Die sich unserem Willen fügen. Und uns wie weiche Zäune biegen, Wir sind so leicht, dass wir fliegen, Wir sind so leicht, dass wir fliegen (fade out)
Diese Peripetie leitet die dritte Strophe ein, in welcher sich sowohl positive als auch negative Eigenschaften der Lügen zeigen. Wo noch in der ersten Strophe Worte wie: "leiten, Fest, bereiten, singen, waren, erbarmen" fallen, werden schon in der zweiten Strophe Worte wie: [... ] 1 Tocotronic, Studioalbum "Pure Vernunft darf niemals siegen", 17. Januar 2005 2 Immanuel Kant, Essay Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, Berlinische Monatsschrift 4, 1784 3 Moses Mendelssohn, Essay Ü ber die Frage: was heißt aufklären?, Berlinische Monatsschrift 4, 1784 Ende der Leseprobe aus 8 Seiten Details Titel Tocotronic über die Aufklärung, die pure Vernunft und die Dringlichkeit neuer Lügen. Der Songtext "Pure Vernunft darf niemals siegen" Hochschule Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie) Veranstaltung Moderner Songtext - Modernes Weltbild? Note 2, 0 Autor Bachelor of Arts (B. A. ) Bianca Dragut (Autor:in) Jahr 2012 Seiten 8 Katalognummer V340958 ISBN (eBook) 9783668303799 ISBN (Buch) 9783668303805 Dateigröße 468 KB Sprache Deutsch Schlagworte Tocotronic, Aufklärung, Kant, Mendelssohn, Songtext, Vernunft, Moderne, Weltbild Preis (Ebook) 5.
Zuletzt von Questionfinder am Sa, 10/01/2015 - 22:50 bearbeitet Pure Vernunft darf niemals siegen
Essay, 2012 8 Seiten, Note: 2, 0 Leseprobe Inhaltsverzeichnis 1. ) Kurze Einleitung 2. ) Statement 3. ) Literatur- und Quellenverzeichnis Tocotronic "Pure Vernunft darf niemals siegen" 1 1) Kurze Einleitung Mein Statement verfolgt eine These bzw. eine mögliche Interpretation zu Tocotronics Songtext "Pure Vernunft darf niemals siegen", die ich aufgestellt habe, als ich den Text sprachanalytisch untersucht habe. Ich behaupte, dass sich Toctronics "Pure Vernunft" textimmanent auf die "neuen Lügen" bezieht und sich somit als mögliche Form alter Lügen präsentiert. Weil es sich bei dem Songtext um ein relativ aktuelles oder zeitnahes Exemplar aus dem Jahre 2005 handelt, finde ich es außerdem interessant näher auf die Verhandlung der Vernunftthematik einzugehen, dessen populäre Beginne in der Epoche der sogenannten Aufklärung datiert sind. Dabei möchte ich auf Kants "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? " 2 und auf Mendelssohn "Über die Frage: was heißt aufklären? " 3 eingehen. Der Songtext beginnt im ersten Vers mit dem gleichnamigen (Album-) Titel bzw. mit der Aussage: "Pure Vernunft darf niemals siegen" und stellt im zweiten Vers fest: "Wir brauchen dringend neue Lügen".
Auf allen Seiten aber liegt drum herum das Irrationale, das mit Vernunft nicht Übereinstimmende. Und dieses Irrationale ist ebenfalls eine psychologische Funktion, eben das kollektive Unbewusste, während die Vernunft wesentlich an das Bewusstsein gebunden ist" (C. G. Jung, Über die Psychologie des Unbewussten). Es kann gefährlich sein, sich nur mit der Vernunft zu identifizieren. Keine Aufklärung kann verhindern – nur verdrängen –, dass das Irrationale zum Menschen gehört. Der Mensch ist nicht bloß vernünftig und wird es niemals sein, betont Jung. Wer das Göttliche (in seiner Psyche) verdrängt, läuft Gefahr, dass es als Dämon wieder zutage tritt. Dies ist nicht zuletzt eine Ansage an jede Religion: Wenn sie sich zu einem einseitig verklärten "Wahrheitsbesitz" versteigt, wird der eigene Schatten immer mächtiger, was sich in Ausgrenzung und Verteufelung Andersdenkender äußert. Die Religionsgeschichte liefert eine Reihe von Beispielen für eine solche "Moral", die über Leichen geht. Ehrlicher ist es da und vor allem menschlicher, wie Dirk von Lowtzow von Zweifeln, von Süchten und persönlichen Abstürzen erzählt, vom Leben in Großstädten am Rande des Wahnsinns: "Ich habe Stimmen gehört", ein Songtext, der in seiner visionären Schönheit nach wie vor Maßstäbe setzt und in meiner persönlichen Hitliste nur von "Schatten werfen keine Schatten" übertroffen wird: "Ich habe Stimmen gehört / Ich habe Dinge gesehen / Die waren so schön / Wie nichts auf der Welt / Ich hab die Schwelle gekreuzt in die Unendlichkeit / Der Weg war weit / Ich war wie Treibholz der Zeit. "
Er mag damit die wesentliche Unergründlichkeit des Menschen ins Zentrum gestellt sehen: Was der Mensch ist, lässt sich – selbst mit der Arbeitshypothese Gott – nicht abschließend bestimmen, denn der Mensch ist nun mal kein abgeschlossenes, sondern ein unfertiges Wesen. Für diesen Zusammenhang Tocotronic-Texte heranzuziehen, hat etwas von poetischer Zeitansage, von hellwachem Optimismus und untergründigem Schmerz. Vieles bleibt – wie oft bei Tocotronic – verrätselt, manches ist intim; berührend so gut wie alles. Über von Lowtzows klarer Stimme feiert man seine eigene latente Melancholie, "bis uns das Licht vertreibt", so ein Titel auf dem neuen Album. An all dem wird klar: Der Mensch ist nicht nur bewusste Rationalität, sondern auch und viel mehr irrationales Unbewusstes. In der Ambivalenz, in der Zwiespältigkeit oder Gebrochenheit zeigt sich sein Leben. "So schön und vollkommen der Mensch seine Vernunft finden darf, so gewiss darf er auch sein, dass sie immerhin nur eine der möglichen geistigen Funktionen ist und sich nur mit einer ihr entsprechenden Seite der Weltphänomene deckt.
05. bis 21. 06. ) im Gedanken-Karussell Die Stärke der Zwillinge ist die Kommunikation und damit eine eher geistige Auseinandersetzung mit den verschiedenen Lebensthemen. Zu tiefe Gefühle empfindet das Luftzeichen eher als störend. Gesundheit: Darauf sollte jedes Sternzeichen achten! | BUNTE.de. In Krisenzeiten, wenn die Laune im Keller ist, kann es sogar sein, dass die Zwillinge von ihren Gefühlen plötzlich überrollt werden und mit ihrer Verarbeitung überfordert sind. Die Gefahr, dass das passiert, ist im Herbst besonders hoch, wenn man nicht mehr draußen sein kann, um Freunde zu treffen. Alle igeln sich mehr ein und verbringen wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Für die Zwillinge stellt die Zeit mit sich allein eine Herausforderung dar, da er nicht gut mit sich allein sein kann und die Abwechslung (Ablenkung) braucht. Die Isolation kann schnell in ein Wintertief münden. Das Sternzeichen Zwillinge ist besonders gefährdet, Herbstblues zu erleben. Foto: Getty Images [M] Ist das Gedankenkarussell erst mal im Gange, ist es wie ein Hamsterrad, aus dem sich die Zwillinge ohne fremde Hilfe nicht mehr befreien können.