Die Enden bleiben dabei offen und erfordern vom Leser eine große Bereitschaft zum Weiterdenken, damit dieser überhaupt einen Nachhall verspürt. Der Ton ähnelt dem der früheren drei Erzählbände Hermanns – Sommerhaus, später (1998), Nichts als Gespenster (2003), Alice (2009) – sowie ihrem Roman Aller Liebe Anfang (2014). Wiederholungen sorgen für Nachdruck der Worte, erläutern einzelne Begriffe ausführlicher oder bewirken eine Betonung des Mündlichen: "[…] dann reden wir miteinander, als wenn nichts gewesen wäre. Als wenn fast nichts gewesen wäre. " Es finden sich auch wieder sehr poetische Bilder wie die Erkenntnis, dass es genügen kann, ein Gesicht im Traum eines anderen gewesen zu sein, oder es möglich ist, sich aus Liebe in sich selber einzuschließen. Üben, das Leben auszuhalten - Judith Hermanns Erzählungen „Lettipark“ : literaturkritik.de. Neuartig für die Autorin ist eine vereinzelt genutzte derbe Wortwahl, welche die weiblichen Protagonistinnen weniger fragil als in früheren Werken erscheinen lässt und dafür mit mehr Grobheit ausstattet. Resümierend bleibt anzumerken, dass Judith Hermanns aktueller Erzählband thematisch an andere Neuerscheinungen bei Fischer im Frühjahr dieses Jahres – wie Peter Stamms Weit über das Land oder Thomas Glavinics Der Jonas-Komplex – anschließt.
Sätze wie "Früher ist das so gewesen, warum sollte es heute anders sein" oder "meine Mutter musste arbeiten, sie hatte dieses und jenes zu tun" verweigern sich der Eleganz, die ansonsten so unverwechselbar den Stil dieses Buches ausmacht. Nun ja, selbst im Alltag schlägt so manches Wort daneben. Auch das gehört zur Wahrheit. Kurze inhaltsangabe sommerhaus später gesperrt. "Lettipark" entspringt eben voll und ganz der Realität und weist dennoch sternhell auf ihre unbekannten Schattenseiten. Entstanden ist nicht mehr und nicht weniger als eine große Hommage an das Leben. Anzeige
© btb Verlag "Blitzeis" Kurzgeschichten von Peter Stamm Didaktisierungen zur Kurzgeschichte 13 interaktiven Aufgaben bearbeitet von Ulrike Fiedler Empfohlene Stufe: B1+
Zukunftsangst und Verlorenheit werden in diesen Romanen – zum Teil evoziert durch die Form – nicht nur in kurzen Momenten eingefangen, sondern vielschichtig und reizvoll dargestellt. Eine Gemeinsamkeit dieser Gegenwartsprosa besteht aber darin, dass all diese Protagonisten üben, das Leben auszuhalten. Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen
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