Wir wollen alle fröhlich sein. Dieser Satz geht derzeit wohl vielen Menschen nur schwer über die Lippen. Manche mögen ihn gar als Hohn empfinden. Und auch mir vergeht das Fröhlichsein schnell vor dem Hintergrund dieser Osterzeit, die so ganz anders ist als ich sie sonst kenne. Die Folgen der Ausbreitung des Corona-Virus bestimmen momentan nicht nur unseren Alltag, sie dringen auch tief in unser Innerstes vor und prägen unsere Gemütslage. Wie viele Menschen werden noch an dem Virus sterben? Was passiert, wenn es Freund_innen, Verwandte oder mich selbst erwischt? Das sind Fragen, die nicht nur mir dieser Tage auf die Stimmung schlagen. Aber auch weniger direkt lebensbedrohliche Themen treiben mich um. Wann wird die Einschränkung der Grundrechte wie etwa das Verbot von Gottesdiensten wieder aufgehoben? Was bedeutet es, dass zur Zeit keine Demonstrationen, wie beispielsweise die überall im Land geplanten Christopher-Street-Days, mehr stattfinden dürfen? Die Liste dieser Fragen ließe sich noch lange fortsetzen und ist individuell sicher jeweils anders akzentuiert.
"Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit. Halleluja halleluja halleluja halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn. " Der Turmbläser spielte strahlend dieses Lied und vielen andere Melodien heute am Ostermorgen, die Sonne erstrahlte heller und immer heller zu diesen Tönen und wegen dieser Trompetentöne hinter der Königin-Luise-Gedächtniskirche auf der Roten Insel in Berlin-Schöneberg, und der ganze Erdenkreis strahlte und sang mit! Text und Melodie im Evangelischen Gesangbuch, Ausgabe Berlin-Brandenburg 1995, Lied Nr. 100
Dabei kennt er viele Wege. Im Gebet kann sich der Jugendliche Jesus anvertrauen. Er wird ihm zuhören und ihn auch trösten. Einer anderen schenkt der Erlöser durch seine göttliche Fügung sensibles medizinisches Personal, wo sie es am wenigsten vermutet hätte. In einem wieder anderen Fall macht Jesus Menschen zu seinem Werkzeug. So wie die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet, die jüngst die Staaten der Erde gemahnt hat: "Lesbian, gay, bisexual, trans and intersex (LGBTI) people may be particularily vulnerable during the COVID-19 pandemic" und gefordert hat, die Diskriminierung dieser Personen zu beenden sowie ihnen die nötige besondere Unterstützung zukommen zu lassen, die sie jetzt brauchen. Es wäre eine Verklärung an dieser Stelle nicht auch zu erwähnen, dass nicht allen Menschen auf dieser Erde Gerechtigkeit widerfahren wird. Aber genau so wahr ist es, dass eine endgültige Erlösung in der Ewigkeit auf uns wartet. Es gibt keinen ewigen Tod, keine ewige Verdammnis oder dergleichen für alle, die Jesus Christus erlöst hat.