Als Romanautorin, Tagebuchschreiberin und politische Publizistin hat Luise Rinser längst ihren gesicherten Platz in der deutschen Nachkriegsliteratur. Weniger bekannt ist sie als Meisterin der kleinen Form, als Verfasserin von Kurzprosa. Geschichten aus der löwengrube. Bei den in diesem Band versammelten Geschichten aus der Löwengrube, deren Entstehungszeit mehrere Jahrzehnte umspannt, handelt es sich vorwiegend um Anreden, Gespräche, die sich an ein unsichtbares Gegenüber wenden, Zwiegespräche, die in gemeinsamer Annäherung Traum- und Seelenabgründe erhellen. Die Rede ist von einem Judenjungen, der während der Nazijahre von einem Schreinerehepaar versteckt wird, vom Generationenkonflikt zwischen Vätern der Aufbaugeneration der Nachkriegsjahre und den rebellierenden Studenten um 1968, von Orientierungslosigkeit in den siebziger und achtziger Jahren. Die Erzählungen handeln von Diesseitigem und Jenseitigem, lassen den Leser im Ungewissen, ob er sich in einer Wach- oder Traumsphäre befindet. Allesamt sind es Geschichten, die Hoffnung machen.
Warum aber soll sich nicht auch Luise Rinser täuschen lassen dürfen? Wer sich engagiert, ist auch mal blind. Nur Untätige machen keine Fehler. Luise Rinser ist eine geborene Erzählerin. Ihre Erzählungen sind einfach und eindringlich, emphatisch und teilnehmend an der Not der Menschen: An der Not eines 10jährigen Judenjungen in einer deutschen Kleinstadt 1938 ebenso wie an der neurotischen Not ihres zeitweiligen Ehemanns Carl Orff oder an der zölibatären Not ihres Freundes Karl Rahner. Neugier und Liebe in allen Facetten, Mystik und Religion in aller Welt, Politik und Sünde, Schuld und Gnade sind ihre Themen. Sie wohnt seit 1965 in ihrem Haus bei Rom. Lebt die alte Kämpferin heute in Frieden? "Ja, schon: wenn ich hier bin und nicht auf Vortragsreisen und Konferenzen. Löwengrube: Kleine Leute - große Geschichte(n) | Löwengrube | BR Fernsehen | Fernsehen | BR.de. Und wenn ich hier bin, empfange ich auf sechs Fernsehstationen Nachrichten aus aller Welt, und Sie können mich vor Zorn weinen sehen und auch fluchen hören über die böse Dummheit der Politiker, und ich bin gar nicht so friedlich, wie es scheint: ich erhoffe mir eine rebellische, Linke' und halte fest an meiner Utopie vom Friedensreich. "
Anmeldungen sind ab sofort per E-Mail unter der Adresse, Telefon 07474/355, oder unter möglich oder per Telefon 07474/363. Anmeldeschluss ist Montag, 18. März. Die Teilnahme kostet 3 Euro.
Religion: Zweiter ökumenischer Kindertag Haigerloch. Die Vorbereitungen für den zweiten ökumenischen Kindererlebnistag in Haigerloch sind angelaufen. Anmeldungen sind jetzt möglich. Nach der guten Resonanz im vergangenen Jahr, erlebt der Kindererlebnistag auf ökumenischer Basis eine Neuauflage. Ehrenamtliche Mitarbeiter der katholischen Seelsorgeeinheit Eyachtal – Haigerloch St. Anna und der evangelischen Kirchengemeinde haben mit den Vorbereitungen für einen abwechslungsreichen Tag begonnen. Der Erlebnistag richtet sich an Kinder im Vorschulalter und Schulkinder der Klassen 1 bis 6. Thema ist die biblische Erzählung von "Daniel in der Löwengrube", wozu die Kinder ein buntes Programm mit fetzigen Liedern, tollen Workshops und Spielen erwartet. Auch ein Mittagessen sowie kleinere Speisen und Getränke werden angeboten. Der Erlebnistag am Samstag, 23. Geschichten aus der löwengrube 3. März, im evangelischen Gemeindehaus dauert von 10 bis 16 Uhr. Der ökumenische Abschlussgottesdienst wird am Sonntag, 24. März, ab 10 Uhr in der Annakirche gefeiert.