Dies liegt an der besonderen Struktur des Papiers, seiner Stärke und Absorptionsfähigkeit, die durch den aufwendigen manuellen Herstellungsprozess erzielt wird. Je nach Ursprungsort und Grundstoff weist Washi unterschiedliche Qualitäten auf, und es wird in den verschiedensten Texturen angeboten. Einige Sorten eignen sich aufgrund ihrer Langlebigkeit besonders gut für Alltagsgegenstände, wie beispielsweise die leichten Papierschiebetüren ( fusuma und s hōji), Laternen, farbenfrohe Schirme und Fächer – und sogar Kleidung. Washi papier handgeschöpft in 1. Dazu gehören beispielsweise auch zeremonielle Gewänder im Shintoismus wo in den Schreinen im Zick-Zack gefaltete Papierstreifen ( shide) aufgehängt werden – sie dienen als Symbol der Reinheit. Shide, wie sie an einem Seil am Eingang eines Shintō-Schreines angebracht werden. Auch aus der traditionellen Kunst ist das Japanpapier nicht wegzudenken, denn es ist essentieller Werkstoff unter anderem für Tuschmalerei (s umi-e) und Kalligraphie ( shodō), für Origami und Chigiri-e, einer speziellen Form der Kollage.
© Michael Boitin Beeindruckend sind auch die abstrakten Reliefs und Skulpturen der jungen Künstlerin Yūko Nishimura. Mit nur einem Blatt Papier, das sie immer und immer wieder faltet, erreicht sie visuelle Effekte, die mit Licht und Schatten spielen und sich je nach Perspektive des Betrachters verändern. Ähnlich arbeitet der selbsternannte "Papie- Ingenieur" Kota Hiratsuka. Washi papier handgeschöpft des. Nach mehreren gescheiterten Origami-Faltversuchen erfand der Autodidakt seine Paper Mosaics, komplexe und farbenfrohe 3D-Kollagen, die auch auf Schere und Klebstoff zurückgreifen. Einige seiner Designs bietet er sogar als Pakete zum Selbermachen an – Falten nach Zahlen für Jedermann! Yūko Nishimura faltete dieses Relief aus nur einem einzigen Blatt. © Yuko Nishimura Ein neuer Trend: Washi als Klebeband Während Washi bis vor kurzem nur den Japanerkennern ein Begriff war, fällt Designverliebten und DIY-Freunden heute dazu wohl zuallererst das "Washi Tape" ein. Washi Tape wurde erstmals um 2008, auf Anfrage von drei Designerinnen, von der Firma Kamoi Kakoshi in Kurashiki, Präfektur Okayama, als buntes Klebeband hergestellt.
Auch Abacá (Manilahanf), Baumwolle, Pferdehaare, Rayon, Silber- und Goldfolien werden verwendet. [3] Weitere sind der Muku-Baum Aphananthe aspera, Boehmeria platanifolia, die chinesische Wisteria Wisteria sinensis, die weiße Maulbeere Morus alba. [4] Gampi wächst nur in mildem Klima. Ihre Fasern ergeben ein beständiges Papier. Es wird immer seltener angebaut und ist dadurch auch teurer. Kozo wird häufiger angebaut. Die Papiere aus dieser Pflanze sind sehr zäh. Aus Mitsumata werden Papiere mit feiner Faserung und besonderer Weichheit hergestellt. Washi Papier - Spezialpapier aus Japan. [5] Kozu und Mitsumata werden im Winter geschnitten, die Stämme auf halbe Länge gebunden und die Rinde über heißem Dampf ausgelöst. Dann werden sie gewaschen und mit Alkalien ( Ätznatron, Natriumcarbonat, Linden- und Holzasche) gekocht, um das Auflösen der nicht-cellulosen Materialien in den Bastfasern zu erleichtern, dann nochmals gewaschen und dann durch Schlagen oder Klopfen zerkleinert (Kokai), dann nochmals gewaschen (Kamidashi). Darum sind manche Papiersorten auch besonders widerstandsfähig.
Anschließend wird mit Wasserdampf die Rinde gelockert und mit Messern abgezogen. Der daraus entstehende Rindenbast wird in Holzaschenlauge gekocht und danach gewässert. Der nasse Bast wird danach mit Hölzern geschlagen, so entsteht der Faserbrei. Der Faserbrei wird im Anschluss wieder in klarem Wasser gekocht. Als Bindemittel wird Neri hinzugegeben. Das ist eine klebrige Substanz aus der Wurzel des Tororo-aoi. Der Rohstoff wird folgend mit einem Bambussieb geschöpft und als Papierbogen auf einen Stapel gelegt. Durch leichtes Pressen wird danach ein Großteil der Feuchtigkeit entfernt. Washi papier handgeschöpft in english. Abschließend wird jeder Bogen einzeln, wie eine Fahne, an der Wand aufgehangen und gebürstet. Deshalb gibt es Washi auch mit verschiedenen Mustern (Blumen, Rauten, etc. ). Außerdem ist dadurch eine Seite des Papiers immer glatt und die andere rau. Es gibt auch Washi Sorten, bei denen die unterschiedlichen Fasern von Gampi, Kozo und Mitsumata gemischt wurden.
Washi darf sich jedoch nur Washi nennen, wenn mindestens 90% der Fasern aus diesen drei Rohstoffen bestehen. Washi ist nicht Washi-Tape - oder? Aufgrund des Namens, wird das handgeschöpfte, traditionelle Washi oft mit dem industriell gefertigtem Washi-Tape gleichgesetzt. Washi-Tapes sind bedruckte Klebebänder aus japanischem Reispapier. Rayher Hobby GmbH: Washi-Tapes. (10/2014). Reispapier ist jedoch ein sogenanntes Pseudopapier bzw. Naturpapier, welches aus dem Mark des Reisbaumes gewonnen wird. Andere Quellen beschreiben Washi-Tapes als Weiterentwicklung von Washi: [... ] "Masking Tape" (kurz MT genannt), ein Abdeckklebeband aus Washi-Papier wie es beispielsweise beim Lackieren von Autos eingesetzt werden kann. Fenner, Gunar: Masking-Tape. (10/2014). Wir von finden, dass Washi-Tapes nichts mit Washi zu tun haben. Dies liegt natürlich nicht nur an der Tatsache, dass Washi-Tapes auch in Deutschland oder China hergestellt werden.
Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ IseWashi offizielle Website auf, abgerufen am 11. November 2016. ↑ Charlotte von Verschuer, Wendy Cobcroft: Rice, Agriculture, and the Food Supply in Premodern Japan. Routledge, 2016, ISBN 978-1-138-88521-9, S. 210 ↑ Robertta A. Uhl: Japanese Washi Paper Crafts. Tuttle Publishing, 2007, ISBN 978-0-8048-3813-9, S. 5. ↑ a b J. J. Rein: The Industries of Japan. Hodder and Staunton, London 1889; Routledge, 2016, ISBN 978-0-7007-0351-7 (Reprint), S. 393,. ↑ Max Dörner: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde. 19. Auflage, durchgesehen und ergänzt von Thomas Hoppe. Seemann, Berlin 2001, ISBN 3-363-00753-1, S. 274. ↑ Max Dörner: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde. Seemann, Berlin 2001, ISBN 3-363-00753-1, S. 275.
Als Liebhaber und Bewunderer der bildenden Künste publiziere ich hier seit 2011 Anleitungen und Erfahrungsberichte über die schönen Dinge des Lebens. Außerdem sorge ich für die Funktionalität von Ich mag Pinguine, die Weimarer Klassik, Quentin Tarantino und für italienisches Essen mit einem Glas Grauburgunder mache ich fast alles.