Srk Schwabhausen 1920 - Der Gute Kamerad

July 3, 2024, 3:50 am

Walther Zahn (in: Krieg und Gesangunterricht, in: Die Volksschule, 14. Jg. 1918, H 3/4, S. 97f) Ich hatt einen Kameraden: 1918. Das am meisten gesungene Soldatenlied dieses Krieges ist: "Der gute Kamerad – Gloria, Viktoria". Die Meinungen darüber sind sehr verschieden. Prof. Nöthe hält den Text für nicht einwandfrei. "Aber weil es dem Soldaten gefalle, wollen wir es annehmen. " In der "Kölnischen Volkszeitung" bemerkt Dr. Karl Reisert, daß sich Uhland einen derartigen Mißbrauch seiner Dichtung energisch verbeten hätte. V. d. Heydt findet es bedauernstwert, daß der tiefe Eindruck, den das Lied vom "guten Kameraden" stets auf das deutsche Volksgemüt ausgeübt hat, vollständig verwischt und sein herrlicher Inhalt in einen "rührseligen Unsinn" verwandelt werden soll ("Die Tonkunst" IXX. Jahrgang Heft 15). Hugo Löbmann stellt sich zu dem Lieblingslied unserer Soldaten freundlicher. Er bezeichnet es als ein echtes deutsches Volks- und Soldatenlied. Wilh. Schremmer mutet der Schluß von den Vöglein im Walde "rührend" an-, "es ist alles innig und fein empfunden" ("Die Volksschule", Jahrgang 12, Heft 4.

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Das Lied Vom Guten Kameraden Den

Kühnes soziologisch-mentalitätsgeschichtliche Methodik geht dabei von der Beobachtung aus, dass: "es im Zweiten Weltkrieg nicht einmal Ansätze kollektiven Protests oder kollektiver Verweigerung auf breiterer sozialer Basis [gab]. Der Zusammenhalt der Wehrmacht und ihre militärische Effizienz blieben bis zur Kapitulation ungebrochen. " Das ständig receycelbare Lied vom "guten Kameraden" weckt kollektive Männerträume, von einer Parallelgesellschaft ohne Frauen mit richtigen Männerfreundschaften bis über den Tod hinaus, mit einem immer wieder auswechselbaren, aber kriegerischem Ziel, das mann mit "Schritt und Tritt" erreicht. Kühne weiter: "Kameradschaft leitete nun eine Kultur der Scham an, in der das Denken, Fühlen und Handeln in Kategorien individueller Lebensführung und persönlicher Verantwortung abgelöst war vom Diktat einer Moral, die nur erlaubte, was dem physischen Erhalt, dem sozialen Leben und dem Prestige der eigenen Gruppe dienlich war. " Wir können den Faden jederzeit wieder aufnehmen: Erst gestern warnte Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker vor einer Fortsetzung der Debatte über den Afghanistan- Einsatz.

Für alle, die sich diese tröstliche Musik gerne einmal anhören möchten, hier in einer Fassung für Brass Band: Eine kleine Ergänzung zu diesem Beitrag: Nach Veröffentlichung des Beitrags hat mir Christian Topp aus Havixbeck freundlicherweise einen Artikel des Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge zukommen lassen, in dem Hintergrundinformationen zum Lied zu lesen sind: Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Wie oben schon erwähnt, kann ich mir die Verwendung im militärischen Zusammenhang bei Gedenkfeiern, Begräbnissen oder am Volkstrauertag vorstellen – aber eben nicht bei Beerdigungen von Musikkollegen…

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