Jens Und Jana Steingässer

July 2, 2024, 9:34 pm

Wurden eure Erwartungen auf euren Reisen bestätigt oder gab es Überraschungen? Mittagschlaf auf dem Autodach. (Foto: Jens Steingässer) Jana: Der grönländische Eisschild gilt als Ikone des Klimawandels. Uns hat es daher sehr überrascht, dass das vor Ort kaum ein Thema ist. Das hat bei uns zu der Erkenntnis geführt, dass der Klimawandel nie getrennt von anderen Themen betrachtet werden kann. Er ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, denn er verstärkt Probleme, die ohnehin schon vorhanden sind. In Grönland gibt es zum Beispiel enorme gesellschaftliche Probleme, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Jens Steingässer: In Lappland hat uns dagegen überrascht, wie sehr der Klimawandel bei den Einwohnern bereits ein Thema ist. Das hatten wir nicht erwartet. Jens und jana steingässer die. Die Rentierzüchter vor Ort haben uns klar gesagt, wie extrem sie spüren, dass die Jahreszeiten sich verschieben. Sie müssen zum Beispiel zufüttern und die Herdengröße reduzieren, weil es zu warm ist und Regen statt Schnee fällt, der eine Eisschicht über die Weidewiesen legt.

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Mit Flexibilität und Improvisationstalent kommt die Familie dann auch überall durch. In ihrer Es-geht-eben-doch-Einstellung steckt bereits ein Ansatz zur Lösung der globalen Probleme, die den Steingässers auf ihren Reisen begegnen: "Zukunftsfähigkeit wird sich nicht durch mehr Konsum, mehr Produkte, mehr Material, mehr Energie, mehr Bequemlichkeit herstellen lassen, sondern durch gutes Leben mit weniger, viel weniger", schreibt der Soziologe Harald Welzer in seinem Nachwort. Er und andere Experten – Meeres-, Klima- und Umweltforscher – ergänzen die Reiseberichte der Steingässers mit wissenschaftlichen Hintergründen. Die Erlebnisse der Familie wiederum füllten die Fakten mit Leben. Klimawandel: Eine Familie ist den Auswirkungen hinterhergereist. In Lappland erfahren die Steingässers von einem Hirten, dass seine Rentiere nur noch schwer Futter finden und kaum mehr wandern können. In Marokko, wie die Trockenheit die Armut verstärkt und die Menschen zur Flucht verleitet. Und in den Alpen, dass es immer noch Zeitgenossen gibt, die sämtliche Anzeichen ignorieren.

"Die warten nicht unbedingt auf Journalisten. Da war für uns der Faktor Zeit ganz wichtig", so Jens Steingässer. Schließlich durfte die Familie dabei sein, als die Rentiere in die Sommerlager getrieben wurden. Und sie erfuhr von den Problemen, die der Klimawandel bei dieser Aufgabe verursacht: "Manchmal regnet es im Winter plötzlich, so dass sich eine dünne Eisschicht über der Schneedecke bildet. Jens und jana steingässer von. So können die Rentiere ihre üblichen Routen nicht mehr nutzen. " Die Züchter müssen LKW für den Transport der Tiere einsetzen. Manch ein Frühling oder Sommer ist hingegen so kühl, dass das Gras nicht genügend Nährstoffe hat. Viele Kälber sterben dadurch. Sensibles Gleichgewicht in der Natur Um Biodiversität geht es in Südafrika: Im Naturreservat eines Nationalparks erklärt ihnen eine Forscherin, wie sensibel das Gleichgewicht in der Natur ist. Durch die immer größer werdende Tendenz zur Monokultur können lange Dürreperioden entstehen. Ein Ziegenhirte erzählt ihnen davon, wie durch solche Dürren schon viele seiner Tiere sterben mussten.

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