Die Dinge können nicht immer wie geplant verlaufen, und daran müssen wir uns öfter erinnern. Was ist also, wenn Sie aus Versehen etwas Dummes gesagt haben? Was ist, wenn Sie sich aus Versehen blamiert haben? Die Leute erinnern sich nicht an die kleinen Dinge, also sollten Sie das auch nicht. Lassen Sie die Vergangenheit los und machen Sie weiter. Sie können die Vergangenheit nicht ändern, also verschwenden Sie Ihre kostbare Zeit nicht damit, darüber nachzudenken, was Sie gerne anders hätten tun oder sagen können. Das können Sie nicht, also halten Sie sich nicht damit auf. Je mehr Sie sich mit diesen negativen Gedanken beschäftigen, desto unsicherer werden Sie sich fühlen. Machen Sie sich klar, dass das, was Sie gesagt oder getan haben, wahrscheinlich gar nicht so schlimm war, wie Sie denken. Reinhold Niebuhr über Gleichmut. Diejenigen von uns, die unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, neigen dazu, Situationen für viel schlimmer zu halten, als sie in Wirklichkeit sind. Denken Sie einfach daran, dass das, was Sie für so schrecklich halten, für alle anderen wahrscheinlich gar nicht so schlimm war.
Oder wollen wir es am Ende gar nicht, weil unsere Emotionen nach ganz anderen Taten rufen? Zum Beispiel der des Abreagierens. Hat man sich gerade tüchtig geärgert, so ist es einfach schwierig, immerzu gelassen zu reagieren. Selbst dann, wenn die innere Stimme der Vernunft dazu rät. So manches menschliche Temperament will lieber zurückballern, will sich rächen oder doch zumindest verteidigen, wenn ein Angriff spürbar wurde. Dann aber ruhig und still zu sein und über den Dingen zu stehen, überfordert uns zumeist. Es ist also nicht unbedingt die Einsicht, die uns fehlt, sondern es ist vor allem wohl unser Nervensystem, das im Stress des Alltags häufig zur nervösen Unruhe neigt. In solchen Momenten werden oft entscheidende Fehler gemacht. Jetzt wäre es an der Zeit, die Gelassenheitsübung vom mentalen Bereich auch auf die Handlungsebene zu übertragen. Alle Dinge, die sie nicht ändern können, müssen sie loslassen lernen - Seelenpartner. Das braucht Disziplin und vor allem eine wissende Souveränität um das richtige Tun. Wir brauchen dafür blitzschnelle Überblicke, warum die Gelassenheit nicht nur uns selbst, sondern auch der Sache dient.
Schnelldenker sind hier im Vorteil. Oder auch jene, die ein gutes intuitives Gespür für das Richtige haben. Gründe für unser Versagen Warum uns das nicht immer gelingt, ist im Grunde in Niebuhrs Zeilen aufgeführt: Wir denken häufig, dass wir bestimmte Dinge eben doch ändern können, wenn wir uns jetzt nur tüchtig durchsetzen. Ob diese gewünschte Änderung möglich oder unmöglich ist, ob sie ein Hirngespinst oder ein frommer Wunsch ist, zeigt sich erst dann, wenn sie probiert wurde. Und das bedeutet: Ade, Gelassenheit! Hier ist nun das Experiment des Tuns gefragt. Denn der Überblick, ob wir besser etwas sein oder lassen sollten, fehlt uns noch mangels Versuch. Doch ist Gelassenheit tatsächlich auch immer richtig? Dinge die du nicht ändern kannst. Geht es bei einer Reihe von Menschen in Sachen Versuch und Irrtum gar nicht immer um die Sache, sondern auch darum, ob zum Beispiel Mut gefragt ist, der sich an einer Sache zeigen muss? Hier kommen nun gleich viele Schicksalsfragen ins Spiel, die die Sache mit der Gelassenheit von einer ganz anderen Seite betrachten lässt.
Warum nur ärgern wir uns so oft, wenn wir auf Dinge oder Ereignisse stoßen, die wir nicht ändern können? Muss sich denn die Welt ständig um unsere eigenen Wünsche drehen? Mit etwas mehr Gelassenheit unliebsamen Ereignissen gegenüber wäre doch auch für uns der Alltag lebens- und liebenswerter. Doch wo nimmt man diese Gelassenheit nur her, die Reinhold Niebuhr uns dringend anrät? Seinen nicht leicht umzusetzenden Rat steigert er jedoch noch. Denn er fordert uns weiter dazu auf, Mut zu entwickeln, gewisse Dinge eben doch zu ändern. Dazu sollen wir auch noch die Weisheit entwickeln, alles fein säuberlich zu unterscheiden. Das alles packt er in ein Gebet, eine Ansprache zu Gott. Menschen, die atheistisch sind, könnten eine solche Ansprache an ihre eigene innere höhere Weisheit halten. Auch sie kann als Ansprechpartner geeignet sein um jenes feine Unterscheidungsvermögen zu entwickeln, das dieses Zitat meint. Gelassenheit braucht Vertrauen ins Sein. Eine Form von Besonnenheit, die das Herz ebenso fordert wie den Verstand.