Allerdings nicht immer so schöne wie in Stuttgart, denn in den sechziger Jahren entwickelte Fritz Leonhardt auch noch den schmucklosen "Typenturm", einen "standardisierten Fernmeldeturm in Stahlbetonbauweise". Dieses Modell übertrug mit dem Richtfunk der Bundespost die Telefongespräche der Deutschen, hatte aber keine Besucherkanzel. Schöne Beispiele sind der Florianturm in Dortmund im Jahr 1959, der Olympiaturm in München 1968 und im selben Jahr der Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg. Ein weniger schmuckes Exemplar ist der Funkturm auf dem Köterberg im Landkreis Lippe. Sky Tower Auckland | Auckland, Neuseeland, Fernsehturm. Besonders schön und vor allem groß sollte ein Fernsehturm aber dort werden, wo er ein ganzes politisches System repräsentieren musste: in Ost-Berlin. Schon 1956 hatten SPIEGEL-Reporter auf der Stuttgarter Turmbaustelle DDR-Funktionäre beobachtet und ihnen entlockt, dass das kleinere Deutschland ein "Objekt" nach diesem Vorbild an einem noch geheimen Ort plane. Im Jahr 1965 - mit der Verspätung von fast zwei Fünfjahresplänen - begannen dann mehrere Tausend "Werktätige" damit, den Alexanderplatz in Berlin-Mitte zum "neuen Herz der DDR-Hauptstadt" zu machen.
Niedergang der hohen Türme Rund 40 Millionen Besucher haben bis heute den Blick aus der Vogelperspektive auf das Brandenburger Tor und den Berliner Dom genossen. Fernsehturm in auckland neuseeland france. Doch die ganz große Zeit der eleganten "Betonnadeln" scheint unwiederbringlich vorbei: Telefonsignale werden heute per Satellit oder Glasfaserkabel statt durch Richtfunk übertragen, Mobiltelefone verbinden sich mit hässlichen grauen Stahl- oder Betonmasten, und ob sich das neue Digitalfernsehen per Antenne jemals gegen das verbreitete Kabel-TV durchsetzen wird, scheint zumindest fraglich. Auch die Menschen gehen weniger in die Höhe, Hamburgs Heinrich-Hertz-Turm beispielsweise ist seit Jahren geschlossen, und selbst die Mutter aller Türme in Stuttgart hält allein ihre Aussichtsplattform geöffnet - nicht mehr aber das Höhenrestaurant. In der allgemeinen Turm-Misere setzte - einem verbreiteten Gerücht zufolge - allein die Stadt Hannover noch einmal ein langes Ausrufungszeichen: Als sie Ende der achtziger Jahre ihren schlichten alten Fernsehturm durch einen schlichten neuen Fernsehturm ersetzen wollte, im Genehmigungsverfahren jedoch entdeckte, dass dessen Bauplan mit "Modell Hamburg" überschrieben war, entschied sie, dass für die Landeshauptstadt allein ein "Modell Hannover" angemessen sei und die Planungen von Neuem beginnen musste.