Eschweiler: Fahrradkurs für Flüchtlinge Polizeihauptkommissar Ulli Schellin hatte ein waches Auge auf die jungen Flüchtlinge, die gestern an der praktischen Prüfung zum "Fahrradführerschein" teilnahmen. Foto: Timo Müller Wann gilt rechts vor links? Was bedeutet welches Verkehrszeichen? Was muss ich beim Abbiegen mit dem Fahrrad beachten? Wann gilt welche Vorfahrtsregel? Solch grundlegende Verkehrsregeln lernen Kinder in Deutschland spätestens bei ihrer "Fahrradführerscheinprüfung" in der Grundschule im Alter von acht bis zehn Jahren. cDoh enie so eführ reshzigunkerVh, ree wie eis nzeadirleuh bühcil t, is sit ni ned sinteme Lnrneäd weiclshthcg tnhci dnnhvr Dreah tnu scih eardge ievel etilFnndsiküglhrc im gniehise Srrethnkßeeavr waets cwers.
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Mobilitätserfahrungen aus der Heimat Flüchtlinge, die Deutschland als Zufluchtsort aufsuchen, kommen aus verschiedenen Herkunftsregionen mit jeweils unterschiedlichen Mobilitätskulturen. Gerade im arabischen Raum gilt das Fahrrad als Transportmittel der Armen und ist Frauen gar verboten. Lediglich für Freizeitaktivitäten gewinnt das Fahrrad an Bedeutung. Die Bahn wird ebenfalls selten genutzt, Taxis und Kleinbusse sind dagegen gängige "öffentliche" Verkehrsmittel. Folglich haben die Geflüchteten mit den hier verbreiteten Verkehrsmitteln nur wenige Erfahrungen [Filby 2016]. Das wiederum bedeutet, dass Flüchtlinge sich in Deutschland ein neues Mobilitätsverhalten aneignen müssen, um sich in ihrem neuen Umfeld zurechtzufinden und mobil sein zu können. Die Unterstützung von Ehrenamtlichen ist dabei enorm wichtig. Integration auf zwei Rädern Die Vorteile des Fahrrades haben sich deutschlandweit schnell herumgesprochen, mehrere Hundert Fahrradprojekte für Flüchtlinge stellen inzwischen Fahrräder kostenlos zur Verfügung (Fundfahrräder oder gespendete Räder).
Fahrradfahren können auch Frauen! Längst nicht alle Flüchtlinge haben in ihrem Heimatland gelernt, Fahrrad zu fahren. Vielen Frauen ist das Fahrradfahren verboten. Daher werden gerade für diese Zielgruppe Fahrradkurse (Beispiel: Radfahrkurse für geflüchtete Frauen in Berlin) angeboten, um weiblichen Flüchtlingen den Zugang zum Fahrradfahren in ihrer "neuen Heimat" zu ermöglichen. Im Zuge eines solchen Kurses lernen die Teilnehmerinnen zunächst, die Balance zu halten, trainieren einfache Übungen auf dem Fahrrad und lernen, sich verkehrssicher mit dem Rad fortzubewegen. Das Erlernen des Radfahrens macht Spaß, ist ideal, um Kontakte zu knüpfen, und gibt den Frauen zudem ein Gefühl von Freiheit und Selbständigkeit. Eine sinnvolle Ergänzung zu einem Fahrradkurs ist eine Frauen-Fahrradpatenschaft. Hierbei übernimmt eine Frau für eine andere Frau, die gerade das Fahrradfahren erlernt, eine Patenschaft. Für eine bestimmte Zeit fahren die Frauen gemeinsam auf alltäglichen Wegen, wie beispielsweise zum Einkaufen, auf dem Rad.
Ihre Schwester Wydad (15) erzählte, in ihrer Heimat Syrien gebe es nur für Autofahrer solche Verkehrszeichen. Rad gefahren seien sie früher aber auch, was nicht selbstverständlich ist, wie Janell Lia-Breitmayer wusste. Wydad wird im Frühling an einem Kurs für Kinder teilnehmen. Auch für einen weiteren Erwachsenenkurs gibt es schon Interessenten. Fahrradspenden an den Helferkreis sind weiterhin sehr willkommen. Am Ende erhielten die Teilnehmer eine Urkunde. Zu ihrem persönlichen Rad bekommen sie auch später den Fahrradpass. Das Projekt mit der Fahrradwerkstatt solle fortgeführt werden, sagte Janell Lia-Breitmayer. "Die Flüchtlinge lernen in der Werkstatt unter der fachkundigen Anleitung von Stefan Burkhart, wie sie ihre Fahrräder instand halten und selbst reparieren können. Damit ermutigen wir sie auch, ihre Fahrräder wertzuschätzen. " Hier kann man Räder spenden: Gemeinsam in Vielfalt Der Kurs ist zusammen mit der Fortführung der schon bestehenden Fahrradwerkstatt eins von sechs Projekten, für die die Stadt Stockach im Rahmen des Förderprogramms "Gemeinsam in Vielfalt" vom Land gefördert wird.
Präventionsprojekte als Bausteine der Integration Projekte wie Umgang mit Alkohol und Drogen oder aber Sicherheit im Straßenverkehr sollen bei der Integration helfen. Die Jugendverkehrsschule der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg bot in Absprache mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, Fachdienst Jugend, und dem Waldeckschen Diakonissenhaus erstmals einen Kurs für das richtige Verhalten als Radfahrer im Straßenverkehr an. Sozialarbeiterin Seda Özyürek: "Wir haben die Jugendlichen auf diesen Kurs vorbereitet. In erster Linie ging es darum, Vertrauen zu den Behörden aufzubauen. Während ihrer langen Flucht haben die minderjährigen Flüchtlinge häufig schlechte Erfahrungen mit Sicherheitsbehörden gemacht, die es jetzt zu relativieren gilt". Wichtiger Beitrag für mehr Verkehrssicherheit Neben dem Integrationsgedanken steht das richtige Verhalten im Straßenverkehr im Fokus der ganztägigen Ausbildung. Die Minderjährigen lernen in einem Parcours die wichtigsten Verkehrsregeln und das richtige Verhalten als Radfahrer.