Ingrimm Henkt Ihn

July 1, 2024, 8:34 am

Alleine diese Komponente pusht die Gesamtqualität des Albums so deutlich, dass damit wohl alle Unkenrufe altgedienter Fans erledigt sein sollten. An der Gitarrenfront gibt es derweil wenig zu meckern. Harte Riffs sind halt einfach cool. Und wenn sie auch sicherlich keinen Innovationspreis verdienen, funktionieren sie doch ganz hervorragend. Ich habe den Eindruck, dass es auf "Henkt Ihn" eine deutliche Tendenz gibt, Dudelsack und Bass etwas mehr Raum zur Entfaltung zu lassen. Rein textlich merke ich kaum einen Unterschied zu den letzten Alben. Hier ist also auch alles safe. Dann noch das bewährte Schießbuden-Gewitter und schon ist ein neues INGRIMM-Album fertig. Ingrimm henkt ihn in ein krankenhaus. Einen Anspieltipp/persönlichen Hit gibt es mit 'Asche Auf Mein Haupt' auch noch. Nicht dass die anderen Songs schlecht wären. Nur ist erstgenannter einfach noch ein bisschen besser. Alles in Allem kann ich allen INGRIMM-Fans schon mal Entwarnung geben. Der Personalwechsel hat sich ganz und gar nicht negativ ausgewirkt. Das hohe Niveau des vorab veröffentlichten Songs 'Fühl Dich Frei' wird ohne Probleme gehalten.

  1. Ingrimm henkt ihn gerne

Ingrimm Henkt Ihn Gerne

Dass man von dieser Gangart jedoch kaum abweicht, sorgt auf Dauer für ein bisschen Eintönigkeit in den Arrangements. Spielerisch kann man INGRIMM keine Vorwürfe machen und auch Sänger Rene macht einen guten Job, bei den härteren Songs wird aus dem Singen oft auch ein Shouten. Herausragend sind INGRIMM allerdings nie, auch nicht beim Songrwriting. Die Stücke sind eingängig und gehen schnell ins Ohr, wo sie auch wegen der passablen Texte (lediglich "Schwarzes Gold" fällt wegen Plattheit aus der Reihe) nicht für Schmerzen sorgen. Mit "Sanduhr" und "Eiskalter Wind" gibt es zwei Songs, die qualitativ ein bisschen herausragen, miese Stücke macht man aber keine aus. Am Ende steht mit "Engel" die obligatorische, etwas kitschige (Power-)Ballade. Der etwas sterile, nicht sehr lebendige Sound beim Schlagzeug und den Gitarren stört nicht wirklich, ist aber ein weiterer Beleg dafür, dass bei INGRIMM in jeder Hinsicht noch Luft nach oben ist. Ingrimm henkt ihn vom. FAZIT: Härter als der Rest der sackpfeifenden Gemeinde, aber nicht restlos überzeugend, etablieren sich INGRIMM im Genre-Mittelfeld und sind eine gute Alternative zu den Standards.

INGRIMM bleiben sich trotz Neuverpflichtungen treu. Hartes Riffing und Double-Bass-Attacken treffen verführerischen Folk und besitzen im Mark immer die nötige Eingängigkeit, die es braucht, um den Hörer auch sphärischen Klangbildern zu betören. Ein gelungenes Werk, das sich nahtlos zwischen Subway to Sally, In Extremo oder Saltatio Mortis einsortieren lässt. Lady Metal Webzine : Ingrimm - Henkt ihn. INGRIMM gehört dabei allerdings zu den Härtesten dieser Zunft. (andreas)

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