Iran Ausstellung Bonn

June 30, 2024, 1:42 pm
Sie lassen sich mit ihren Waffen, kunstvoll gearbeiteten Dolchen, bestatten, wie ein Fund am Kaspischen Meer belegt. Mensch-Tier-Gefäße in Form von Rindern oder Hirschen wurden auch in den Gräbern gefunden. Sie waren Teil von Trinkritualen, die am Grab gefeiert wurden. Getrunken wurde aus Goldbechern, die mit Geiern, Steinböcken oder Ziegen aufwendig dekoriert waren. Schmuck aus dem Prinzessinnengrab Neben den Fundstücken aus Dschiroft hat ein zweiter archäologischer Schatz zum ersten Mal den Iran verlassen: Die Beigaben aus dem Grab zweier elamischer Prinzessinnen aus Dschubadschi spiegeln die Pracht ihrer Besitzerinnen wider. Bundeskunsthalle. Zwei Frauenskelette wurden bei Bauarbeiten in der Nähe des Persischen Golfs aufgefunden. Reich geschmückt mit Armreifen, Ringen und Ketten aus Gold. "Das Tolle war, dass diese Ringe eine Inschrift haben. Sie zeigen, dass wir die Namen ihrer Vorfahren rekonstruieren können. Damit haben wir den direkten Hinweis auf die elamische Königsfamilie. " Hauptsiedlungsgebiet der Elamiter war das Flachland im Südwesten des heutigen Iran.

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Intendant Rein Wolfs: "Na ja, wir sind länger dran. Beide sind wir auf unterschiedlichen Gleisen an die Ausstellungen herangegangen. Wir haben auch mit anderen Partnern zu tun gehabt. Wir haben mit dem Ministerium für kulturelles Erbe und Tourismus zusammengearbeitet und mit dem Nationalmuseum. Und das hat sich als sehr zielführend erwiesen. " Bilder von Helden im Kampf Im Iran selber sind Teile der Ausstellung noch nicht gezeigt worden. Die Stücke stammen wesentlich aus zwei Fundkomplexen, die noch nie außerhalb des Landes zu sehen waren. Das sind etwa die reichhaltig verzierten Specksteingefäße aus Dschiroft. Iran. Frühe Kulturen (2017). Sie stammen aus dem 3. Jahrtausend vor Christus und zeigen Helden im Kampf mit Skorpionen. Kuratorin Barbara Helwing hat die Außenstelle Teheran des Deutschen Archäologischen Instituts geleitet und lehrt heute in Sydney. "Wir haben uns entschieden, auf die Bilderwelt zu fokussieren. Diese Bilderwelt ist zu einem großen Teil direkt aus der natürlichen Umwelt entlehnt. Wir sehen also wilde Tiere.

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Die Ausstellung Iran. Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste lüftet den Schleier vor den lange Zeit verborgenen Schätzen der iranischen Kulturen der Frühzeit, vom 7. Jahrtausend v. Chr. Iran ausstellung bonn english. bis zum Aufstieg der Achämeniden im 1. Chr., und sie öffnet Perspektiven auf eine in Europa wenig bekannte Bildwelt aus einem über Jahrzehnte verschlossenen Land. Von den schneebedeckten Gipfeln des Vulkankegels Damavand bis zum heißesten Punkt der Erde in der Wüste Lut im Landesinnern: das von Gebirgen umkränzte Land Iran vereint gewaltige landschaftliche Gegensätze. Doch zwischen den Extremen, in den Tälern der Gebirge, an den Rändern der Wüsten und am Ufer des Kaspischen Meeres blühen fruchtbare Oasen mit üppiger Vegetation. In solchen paradiesischen Nischen haben Menschen seit ihrer Sesshaftwerdung im 8. ihr Auskommen gefunden, dort haben sie Dörfer, später Städte gegründet, dort entstanden Werkstätten und Industrien, in denen die reichen Bodenschätze des Landes verarbeitet wurden. Bald verbanden Karawanenrouten rund um die großen Wüsten diese Orte untereinander und mit der weiten Welt.

Um das Jahr 1000 entstand das Shahname, das "Buch der Könige": Darin rühmt der Dichter Firdausi in Versen die Ruhmestaten vorislamischer Helden. Nicht nur dieses Epos wurde verschwenderisch illustriert: Eine Handschrift von 1420 der Romanze "Naurus und Gul" erfreut den Leser mit einer vielfarbigen Abbildung des Paares auf dem Liebeslager. Mit der Machtübernahme der Safawiden 1501 erhielt der Iran bis heute prägende Züge: Das Schiitentum wurde Staatsreligion. Isfahan im zentralen Hochland wurde zur neuen Kapitale ausgebaut; die Pracht ihrer Bauten beeindruckt bis heute. Im 17. Jahrhundert übernahmen zudem Künstler europäische Maltechniken, wie etwa zur gleichen Zeit im Osmanischen Reich: Nun wandeln Scheich und Gefolge durch einen Renaissance-Garten. Iran ausstellung bonn live. Auf einem barock drapierten Diwan räkelt sich eine unbekleidete Venus, gestört von einem Satyr. Enzyklopädischer Katalog Heute wären solche Darstellungen im Iran undenkbar – vor 300 Jahren war man deutlich aufgeschlossener. Daran zu erinnern, ist eines der vielen Verdienste dieser fulminanten Ausstellung.

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