Mascha Kaléko: "Rezept"(1966) by Lena Kettner Vor einigen Tagen hat mir der Maler Carsten Fock dieses tieftraurige und zugleich hoffnungsvolle Gedicht der Lyrikerin Mascha Kaléko zugeschickt, das wie kaum ein anderes zu dieser seltsamen Zeit der Coronakrise passt… Liebes Tagebuch, drei Jahre ist es bereits her, dass ich Carsten Fock im Lehel zu einem Interview traf. Damals sprachen wir unter anderem über die Demokratisierung der Kunst, Carstens Liebe zu Frankfurt und seine Zusammenarbeit mit anderen Künstlern wie dem Schauspieler Lars Eidinger. Ich bin sehr froh, dass sich der Kontakt zu diesem eigenwilligen, feinsinnigen Künstler über all die Jahren hinweg gehalten hat. Gerade in der Krise trifft Carsten auf seinem Instagram-Account stets den richtigen Ton: In seinen Werken verbindet der Maler oft Text und Bild, mischt Motive aus dem 19. Jahrhundert mit Bildwelten der heutigen Pop- und Populärkultur und arbeitet interdisziplinär mit Künstlern anderer Kunst- und Kultursparten zusammen.
Mascha Kaléko wurde als Golda Malka Aufen am 7. Juni 1907 in Chrzanów (Galizien) geboren. Kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs flieht die jüdische Familie aus Angst vor Pogromen der Russ*innen nach Frankfurt am Main. Mascha fühlt sich dort fremd. Sie wird erstmals mit Exilerfahrung und Heimatverlust konfrontiert. Da ihr Vater russischer Staatsangehöriger ist, wird er von seiner Familie getrennt und interniert. Mascha schreibt ihre ersten Gedichte. Das Romanische Café: Die Bohème Berlins in den 20er-Jahren 1918 zieht sie mit ihrer Mutter und Schwester in die Großstadt Berlin. Auf Drängen ihres Vaters, der ein Studium für Frauen überflüssig hält, verlässt Mascha 1925 mit der Mittleren Reife widerwillig die Schule und arbeitet zunächst als Auszubildende im Büro des Arbeiterfürsorgeamts einer jüdischen Organisation. Gleichzeitig besucht sie an Berliner Hochschulen Abendkurse für Psychologie und Philosophie. In dieser Zeit lernt sie den Philologen Saul Kaléko kennen, den sie 1928 heiratet.
03. 2013 in der NZZ schreibt. Sie wird keine weitere Literaturauszeichnung erhalten. Ihr letzter Lebensabschnitt in Jerusalem Das Ehepaar entschließt sich 1959 nach Jerusalem zu ziehen. Chemjo hat es sich so gewünscht. Wieder einmal muss sich Mascha in einem fremden Land zurecht finden. Sie fühlt sich literarisch vereinsamt, denn sie kann die Landessprache nicht sprechen und ist weiterhin von ihrem Publikum getrennt. Als ihr Sohn 1968 überraschend stirbt, zieht sie sich immer weiter zurück. 5 Jahre später verliert sie ihren geliebten Ehemann. Ab diesem Zeitpunkt verlässt sie kaum noch ihre Wohnung. Es sind für sie tragische Lebenseinschnitte, die sie nicht mehr verwinden kann. Ihren Verlust beschreibt sie in einige ihrer Gedichte, beispielsweise in Seiltänzerin ohne Netz. 3 Nach ihrem letzten Besuch in Berlin, nach ihrem letzten Vortragsabend, stirbt sie während eines Zwischenaufenthalts in Zürich am 21. Januar 1975 an den Folgen von Magenkrebs. Sie war auf der Rückreise nach Jerusalem.
Und Richard Löwenherz sind wegen familiärer Verwicklung – wie es scheint – heillos zerstritten. Die Last der Kämpfe und des Krieges ruht sowieso auf den Schultern jener Menschen des Heeres, zu denen unter anderem Aveline/Avery und Étienne gehören. Deren Schicksal setzt Juliane Stadler mit "Krone des Himmels" ein beachtliches und meisterhaftes Denkmal. Sorgfältige Recherche zeichnet den Roman aus, der in seiner detaillierten Fülle hinsichtlich der Schilderung von Krieg, Gewalt und Grausamkeit, Leid, Schmerz und Verlust, indes ebenso Mut, Freundschaft und Hoffnung, Mitgefühl, Toleranz, den Umgang mit Andersgläubigen und letztlich auch Liebe, Fürsorge und Wärme überwältigend, jedoch nicht überfordernd wirkt. Er zieht seine Kraft aus den Momentaufnahmen, dem bewegten und bewegenden Blick auf eine anschauliche und mitreißende Szenerie in das Leben, Leiden, Lieben und Sterben im 12. Jahrhundert. Dabei legt die Autorin Augenmerk auf das Dasein ihrer Figuren, die an historischen Schauplätzen in unterschiedlichen Situationen an der Seite einst realer Persönlichkeiten agieren.