Friedhof in der Gudrunstraße 20, 10365 Berlin, Deutschland, Bezirk Lichtenberg Berlin, Land Berlin. Sie finden detaillierte Informationen über Zentralfriedhof Friedrichsfelde: Adresse, Telefon, Fax, Öffnungszeiten, Kundenrezensionen, Fotos, Wegbeschreibungen und mehr.
Mit der Bestattung von Karl Liebknecht (1871-1919) und Rosa Luxemburg (1871-1919) sowie weiterer Opfer der politischen Auseinandersetzungen vom Januar 1919 entstand im hinteren Teil des Friedhofs eine Gedenkstätte der KPD und ihrer Anhänger. Das vom späteren Bauhausdirektor Ludwig Mies van der Rohe entworfene und 1926 eingeweihte Revolutionsmonument gehörte zu den architekturgeschichtlich bedeutsamen Beispielen moderner Denkmalbauten. Das NS-Regime ließ die Anlage 1935 niederreißen und die Gräber einebnen. Der Standort ist seit 1983 durch eine Gedenkstele markiert. Die 1951 eingeweihte "Gedenkstätte der Sozialisten" entstand auf der Basis mehrerer Beschlüsse des Magistrats. Der Landschaftsarchitekt Reinhold Lingner und die Architekten Richard Jenner und Hans Mucke waren mit der Ausführung beauftragt. Großen Einfluss auf die Gestaltung der Gedenkstätte nahm der Präsident der DDR Wilhelm Pieck, der sich praktisch alle Entscheidungen vorbehielt. Heute umfasst der Friedhof 32 ha. Sein Wegesystem, die "Gedenkstätte der Sozialisten" und viele Einzelgräber stehen unter Denkmalschutz.
Ich würde ihn furchtlos nennen. PAUL INGENDAAY Julian Barnes: "Die einzige Geschichte". Roman. Aus dem Englischen von Gertraude Krueger. Kiepenheuer & Witsch, 304 Seiten, 22 Euro Alle Rechte vorbehalten. © F. A. Z. GmbH, Frankfurt am Main …mehr
Ein englischer Kritiker nannte das Buch einen "Taj Mahal aus Papier". Jenseits aller Konventionen Julian Barnes neuen Roman "Die einzige Geschichte" könnte man allerdings als eine Abrissbirne jedweder romantischen Liebesidee bezeichnen. Der 19-jährige englische Student Paul und die 48-jährige verheiratete Susan erheben sich über alle gesellschaftlichen Konventionen, moralischen und biografischen Normen – und stürzen umso tiefer ab. Von fern gleicht das Sujet von "Die einzige Geschichte" dem der großen Ehebruchsromane des 19. Jahrhunderts mit ihren legendären, dem Tod geweihten Heldinnen Emma Bovary, Anna Karenina oder Effie Briest. Aber die Sitten haben sich geändert. Pauls Verhältnis mit der mehr als doppelt so alten Susan stößt in den späten 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts zwar auf Skepsis in der Umwelt. Die-einzige-geschichte. Dennoch scheint sich ihrem Glück, zumindest im ersten der drei Romanteile, kein unüberwindliches Hindernis in den Weg zu stellen. Er gibt die kranke Geliebte in ein Pflegeheim Susan, Mutter zweier fast erwachsener Töchter, trennt sich von ihrem Ehemann und geht mit Paul nach London.
Mit 19 verliebt er sich in die verheiratete, 48-jährige Susan – und sie sich in ihn. Gesellschaftlichen Konventionen zum Trotz gehen sie eine Beziehung ein, anfangs sehr glücklich, doch mit der Zeit merkt Paul, dass diese Liebe zu leben eine große Herausforderung bedeutet. Ich wusste von Anfang an, dass dieses Buch abstrakter und philosophischer ist als ein "typischer" Liebesroman aus der Unterhaltungsliteratur. So ist das Buch aufgemacht, so wird es vermarktet. Was ich bekommen habe, und mir gefallen hat, sind interessante Erkenntnisse und Überlegungen des Protagonisten, einige schöne Weisheiten und ein Ausganspunkt mit Potenzial. Leider kam ich mit der Schreibweise nicht klar, was nicht daran liegt, dass sie mir zu hoch war oder ich einen versteckten Sinn nicht erkannt habe. Es war einfach sehr durcheinander und distanziert. Julian Barnes: Die einzige Geschichte - Taschenbuch - btb Verlag. Man hat kaum etwas von der eigentlichen Beziehung mitbekommen, es wurde alles aus Rückblendungen und nur in einzelnen Erinnerungen erzählt, die weder chronologisch waren noch eine stringente Handlung ergaben.
D ass das Leben zwar vorwärts gelebt, aber nur rückwärts verstanden wird, dieser Gedanke beschäftigt Julian Barnes seit seinen Anfängen als Schriftsteller. Doch hat der Brite seine Zweifel, ob sich in der Rückschau das Geheimnis des Lebens wirklich entschlüsseln lässt, wie Kierkegaard einst meinte. Schon seinen Tony Webster ließ Barnes ziemlich in die Irre laufen, als er ihn glauben ließ, den Strom der vergehenden Zeit gelassen aus der Distanz betrachten zu können. Der Pensionist wurde schließlich auf eine Weise von seiner Vergangenheit heimgesucht, dass "Vom Ende der Geschichte", wie der Roman aus dem Jahr 2011 heißt, zuletzt nichts mehr blieb, wie es schien. Sandra Kegel Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton. Auch in seinem neuen Roman lässt Barnes einen Mannes mit dem Abstand von fünfzig Jahren auf sein früheres Ich schauen. Und der Zweifel ist von Anfang an mit von der Partie, wenn der Erzähler fragt, ob dieses Erzählen und Wiedererzählen der Wahrheit näher kommt oder von ihr wegführt.