Muss Mir Mein Arbeitgeber Für Eine Beerdigung Freigeben?

June 2, 2024, 8:39 pm

Rz. 86 Die Umbettung der Leiche gehört zur Befugnis des Totenfürsorgeberechtigten. § 10 Rund um die Beerdigung / d) Umbettung der Leiche | Deutsches Anwalt Office Premium | Recht | Haufe. [75] Die Rechtsprechung hat allerdings seit langem den Grundsatz entwickelt, dass bei einem Streit darüber, ob der Verstorbene umgebettet werden soll, weil der Bestattungsort nicht richtig oder nicht von der zur Entscheidung berufenen Person bestimmt worden ist, "Pietät und Achtung vor der Totenruhe des betroffenen Verstorbenen einem Verlangen nach Umbettung entgegenstehen können". [76] Der von der Umbettung betroffene Tote hat Anspruch auf "Pietät und Wahrung seiner Totenruhe", unabhängig davon, ob sich das Umbettungsbegehren auf Aschenreste oder einen in der Erde bestatteten Leichnam bezieht. [77] Der mutmaßliche Wille eines Verstorbenen liegt zunächst einmal darin, dass seine Totenruhe nicht gestört wird. Mit Rücksicht auf die Achtung der Totenruhe kann daher ein Umbettungsverlagen durch die Rechtsordnung nur dann anerkannt werden, wenn es von ganz besonders "dringlichen, sittlich gerechtfertigten Gründen" getragen wird, etwa weil der Verstorbene selbst den Wunsch hatte, an einem anderen als dem derzeitigen Bestattungsort beerdigt zu werden.

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[78] " Rz. 87 Dies ist allerdings nicht der einzige gewichtige Grund, aus welchem heraus eine Umbettung begehrt werden kann. Auch solche Erwägungen, die nicht allein in der Person des Verstorbenen liegen, kommen in Betracht, sofern der Umbettungswunsch Ausdruck einer über den Tod hinausgehenden Verbundenheit mit dem Verstorbenen ist. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn der überlebende Ehegatte später neben dem Verstorbenen beigesetzt werden möchte. [79] Auch die familiäre Verbundenheit über den Tod hinaus kann ein Umbettungsbegehren rechtfertigen, nicht jedoch der Wegzug der Angehörigen und die damit verbundenen Schwierigkeiten der Grabpflege. Verbot zur beerdigung zu kommen in english. Ein Umzug aufgrund veränderter Lebensumstände wie altersbedingter Gesundheitsverschlechterungen oder des Wunsches, den Lebensabend bei den Kindern zu verbringen, stellt für sich genommen regelmäßig keinen wichtigen Grund für eine Umbettung des verstorbenen Ehepartners dar. [80] Die Achtung der Totenruhe kann dem Umbettungsverlangen entgegenstehen, dies gilt aber grundsätzlich dann nicht, wenn der Verstorbene selbst den Ort seiner letzten Ruhe bestimmt hat.

Sie sollen den Hinterbliebenen einen Abschied ermöglichen, der ihrer zukünftigen seelischen Gesundheit dient. Bestattungsrituale markieren Endgültigkeit des Abschieds Idealerweise lassen wir unsere Toten so los, dass wir dann irgendwann möglichst gut, ohne sie weiterleben können. Dabei erbringt die überlieferte Ritualkette eine Leistung, die den meisten Betroffenen gar nicht bewusst ist: Bestattungsrituale markieren die Endgültigkeit des Abschieds! Warum werden Tote mit den Beinen zuerst aus dem Haus getragen? Ursprünglich damit sie nicht den Hauseingang sehen und als Untote dorthin zurückfinden. Warum wird unmittelbar nach Eintritt des Todes immer ganz automatisch ein Fenster geöffnet? Ursprünglich damit der Tote den Raum verlassen kann. Verbot zur beerdigung zu kommen en. Warum gibt es Grabsteine? Sie sollten den Sargdeckel so zu beschweren, dass man ihn nicht mehr aufkriegt – und zwar von innen nicht mehr aufkriegt. Witwen trugen einen Schleier, damit der Tote sie nicht mehr findet. All diese Bräuche stammen aus einer Vergangenheit, die von archaisch-manischen Denken geprägt war.

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